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Kultur
04.08.2020

Vor der «Best of!»-Premiere

Georg Blumreiter (l.) in der vergangenen Woche bei einer Probe mit Simona Sbaffi und Bodo Krumwiede. Die Premiere von «Best of!» ist am Dienstag, 11. August.
Georg Blumreiter (l.) in der vergangenen Woche bei einer Probe mit Simona Sbaffi und Bodo Krumwiede. Die Premiere von «Best of!» ist am Dienstag, 11. August. Bild: Marcel Tresch, Schaffhausen24
«Best of!», das theatralisch musikalische Feuerwerk des 15. SHpektakels feiert am kommenden Dienstag seine Premiere. Simona Sbaffi spielt erst das zweite Mal unter der Regie von Damir Zizek. Bodo Krumwiede ist mit seinem siebten Stück bereits ein alter Zizek-Hase.

«Romulus!» Die Antwort von Bodo Krumwiede auf die Frage, welches Stück aus seiner Sicht das beste war, in dem er mitwirkte, benötigt von ihm eine längere Bedenkzeit. Er begründet seine Wahl mit der grossen Herausforderung in einem historischen Rahmen und dem schauspielerischen Übernehmen des speziellen Charakters von einem sagenhaften Menschen, der vor 2773 Jahren zusammen mit Remus Rom gründete. Es war nicht die Ergebenheit von Romulus, in der die als unabänderlich hingenommene Macht des Schicksals das Handeln bestimmt, sondern die ganzheitliche Figur mit einer bestimmten Einsicht der Geschichte, die den in Zürich lebenden Profischauspieler faszinierte. Für Bodo Krumwiede war es die siebte Aufführung unter der Regie von Damir Zizek. 

Frauen sind emotional, Männer rational

Für die Antwort auf die gleiche Frage benötigte Simona Sbaffi keine Bedenkzeit. «Auf hoher See» war ihre erste Inszenierung mit dem Schaffhauser Regisseur. Das Stück war für sie vor allem deshalb interessant, weil das gleiche Spiel einmal nur mit Frauen und einmal ausschliesslich mit Männern aufgeführt wurde. Ein gemeinsames Proben fand damals nie statt. Wie das andere Geschlecht spielte, war für sie jeweils erst an der Premiere zu sehen. Das Ergebnis war für die in Neuhausen geborene und in Schaffhausen aufgewachsene Schauspielerin geschlechtertypisch: «Wir Frauen spielten die gestochen scharfen Dialoge sehr emotional und die Männer rational.» 

Immer zur Zufriedenheit von allen

Warum sie erneut ein Engagement beim SHpektakel eingegangen ist, erklärt Simona Sbaffi damit, dass sie gern in die alte Heimat zurückkehrt. Zudem kennt die Wahl-Wienerin den Regisseur aus der Zeit, als sie noch in der Munotstadt lebte. «Unter Damir arbeiten wir nie, wie wir es gelernt haben. Das ist herausfordernd und spannend zugleich, denn wir haben eine totale und doch wieder keine Freiheit, unsere Ideen einzubringen. Die Zusammenarbeit schweisst uns jedoch trotz Mehraufwand so zusammen, dass aus diesem scheinbaren Chaos ein fantastisches Resultat entsteht.» «Am Anfang haben wir zwar keine Ahnung, wohin die Reise geht, doch weil wir uns alle bestens verstehen, funktioniert es zur Zufriedenheit von uns allen», ergänzt Bodo Krumwiede seine Schauspielkollegin.

Gesang: Alles kann erlernt werden

«Ein Schauspieler muss nicht singen können, aber ich kann es», beantwortet der Wahl-Zürcher die Frage, ob Schauspielende die Kunst des Gesangs beherrschen müssen. In seiner Karriere hat er bereits in Musiktheatern und Musicals mitgewirkt. Simona Sbaffi ist zudem der Überzeugung, dass alles erlernt werden kann. So musste die 50-Jährige beispielsweise in einem Stück für das Burgtheater im Kino in Wien Klavier spielen, obwohl sie bis dahin noch nie das Instrument spielte. Ihr wurden einfach die notwendigen Griffe für die Melodie gezeigt. Danach galt für sie: Üben, üben, üben und nochmals üben, bis sie es im Griff hatte. «Dies und weiteres sind Dinge, die einem Schauspieler Spass bereiten, weil es aussergewöhnlich ist», so Bodo Krumwiede.

Unterhaltsame und amüsante Abende

Aus Sicht der beiden Schauspielenden dürften auch die Zuschauerinnen und Zuschauer ab dem kommenden Dienstag ihren Spass an der neuen Zizek-Aufführung auf der Haber­haus-Bühne haben. «Das Publikum darf eine besondere Rückschau des SHpektakel-Schaffens erwarten, sozusagen eine Retrospektive der besonderen Art», freut sich Bodo Krumwiede zusammen mit seiner Kollegin auf die bevorstehende Premiere. «Es wird bestimmt kein Theaterabend im klassischen Sinn sein, doch er ist bestimmt unterhaltsam und amüsant», ergänzt Simona Sbaffi, die weiss, dass es noch viel Arbeit braucht, bis es so weit ist.

15. SHpektakel «Best of! – Ein theatralisch musikalisches Feuerwerk», Sonntag, 9. August, 19 Uhr, Bilder und Plakate 2000 bis 2020, Vernissage. Dienstag bis Samstag, 11. bis 15. August. Sonntag, 16. August, 19 Uhr, «Sprechen Sie SHpektakel», Lesung mit Damir Zizek und Blick hinter die Kulissen, Dienstag bis Sonntag, 18. bis 23. August, Türöffnung 20 Uhr, Vorstellungsbeginn 20.30 Uhr. Montag, 24. August, 19 Uhr, Lesung aus dem neusten Werk von Werner Brandenberger «Mann-Hund-Schnecke» mit Damir Zizek und SHpektakel-Ensemble. 

Marcel Tresch, Schaffhausen24