Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kultur
25.11.2025

Buch-Tipp: One Big Happy Family und Kein zurück

Sylvia Bührer präsentiert Lesestoff für die dunklen Winterwochen.
Sylvia Bührer präsentiert Lesestoff für die dunklen Winterwochen. Bild: zVg.
Sylvia Bührer arbeitet seit 2016 bei den Bibliotheken Schaffhausen. In loser Folge schreibt sie für den «Bock» Buchempfehlungen.

One Big Happy Family (Susan Mallery, 2025 Harper Collins)

Susan Mallery ist eine weltbekannte Autorin von Büchern aus dem Bereich «Wohlfühlgeschichten». Ihr neuester Wurf nimmt uns mit auf eine Berghütte in der Nähe von Seattle, wobei «Hütte» ein grosses Understatement ist: das mehrstöckige Chalet bietet locker Platz für 10 Personen.

Eigentlich will Julie Parker Weihnachten dieses Jahr ganz gemütlich und stressfrei zu Hause mit ihrem neuen Freund Heath feiern. Doch ihren beiden (erwachsenen) Kindern ist es sehr wichtig, diese ersten Weihnachten seit dem Tod ihres Vaters mit ihr zusammen wie gewohnt in der Hütte zu verbringen. Julie lässt sich umstimmen und stürzt sich in die Planung der Ferienwoche. Nicht nur ihre Kinder werden in die Berge kommen, sondern auch ihre Schwiegertochter, sowie deren Mutter. Ausserdem stossen einige unangemeldete Gäste dazu, was Julies Planung natürlich über den Haufen wirft. Es kommt zu einigen zwischenmenschlichen Konflikten und nebst fröhlichen Stunden gibt es einiges an Vermittlungsarbeit zu leisten. Und so werden es trotzdem unvergessliche Weihnachten, inklusive Schnee, Liebesglück und Versöhnungen. Kurz gesagt: Wohlfühllektüre für die Feiertage!

Kein zurück (Stephen King, 2025 Heyne)

Der Erfolgsautor von spannenden Thrillern Stephen King hat seiner Hauptdarstellerin aus «Holly» einen weiteren Roman gewidmet. Holly Gibney ist eigentlich Detektivin für eine Versicherung und muss Betrugsfälle aufklären. Da sie mit diesem Job ziemlich unterfordert ist, hilft sie in ihrer Freizeit gerne ihrer Freundin Izzy Jaynes, die Kriminalkommissarin bei der Polizei ist. Izzy beschäftigt sich gerade mit einem Mordfall, der sich bald als Mordserie entpuppt. Der Mörder will 13 Unschuldige töten, weil ein unschuldig verurteilter Mann im Gefängnis umgebracht wurde. Ein witziger Einfall ist, dass der Mörder, der als Alkoholsüchtiger bei den AA (Anonyme Alkoholiker) ist, sich irgendwann fragt, ob es auch eine AM (Anonyme Mörder) für süchtige Mörder gibt…

Holly wird von der Feministin Kate McKay für ihre Vortragsreise als Bodyguard engagiert. Dadurch kann sie sich weniger intensiv mit den Mordfällen beschäftigen. Kate McKay wird von einer Stalkerin, die gar nicht mit Kates Ideen einverstanden ist, bedroht. Holly soll sie daran hindern, Kate zu verletzen oder gar umzubringen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Holly, Izzy, der Stalkerin und dem Mörder. Langsam nähern sich die Erzählstränge, bis sich alles zu einem rasanten, spannenden Finale zusammenfügt. Was mir bei King besonders gefällt, sind die vielen Nebenfiguren, die mit wenigen Worten beschrieben werden und die man trotzdem genau vor sich sieht. Oft fragt man sich, wieso eine Figur auftaucht und später zeigt sich dann, dass sie eine unverzichtbare Rolle in der Handlung spielt. Das ist eine der Qualitäten eines guten Schriftstellers, wie King.

Schaffhausen24, Originalmeldung Sylvia Bührer
Demnächst