Hurra, hurra, der Frühling zieht ins Land – drum lasst verschwinden das Wintergwand – zieht an die Sommerstiefel und den Sonnenhut – packt das Häckeli und etwas Saatgut – auf, auf zum Blumenkistli oder in den Garten – man kanns nicht mehr erwarten – denn es treibt und blüht die Natur – betörend ist die Blüten Duftspur – sogar der Mensch spürt ein Zucken – und ist’s bloss das Blütenstaub-Jucken. Ja, der Frühling hat mich zum «Verslibrünzle» inspiriert. Die ersten «Chrottepösche» blühen bereits und die Herblinger Frühlingsshow vom vergangenen Wochenende stand ganz im Zeichen der drei Frühlings-G’s = Grill, Gartenstuhl und Grasmäher. An unserem Stand durften alle, die den inneren Frühling spürten und vor Übermut und Kraft strotzten, sich im Stierhorn-Drücken messen. Ein wahrlich herrlicher Anblick. Auf den Feldern herrscht wieder Hochbetrieb und wir Puurelüt hoffen und freuen uns auf ein besseres Jahr als das 2024. Die Rapspflanzen gehen bei diesem Wetter förmlich ab durch die Decke. Leider wird in der Schweiz immer weniger Raps angebaut, denn die Pflanzen können nicht mehr vor Schädlingen geschützt werden. Erdflöhe und Rapsglanzkäfer machen der Kultur den Garaus, denn entsprechender Pflanzenschutz wurde ersatzlos gestrichen. Dies ist eine sehr bedenkliche Entwicklung, da die blühenden Rapsfelder wirklich grosses zur Biodiversität beitragen. Wussten Sie übrigens, dass Bienen pro Hektar Raps rund 200 Liter Nektar sammeln? Müssen wir unseren Bienen nun den Weg ins Ausland zeigen, da der Raps ennet der Grenze geschützt werden darf. Unser Bundesamt (BLV) stellt sich diesbezüglich auf stur und ist nicht einmal bereit einen umweltfreundlichen und in der EU zugelassenen Pflanzenschutz zuzulassen. Schweizer Raps wird unter diesen Umständen bald nicht mehr verfügbar sein und muss aus Ländern importiert werden, wo der Umgang mit Pflanzenschutz ein anderer ist. Freuen wir uns also mit den Bienen auf die im 2025 noch blühenden Rapsfelder und hoffen auf den Einzug der Vernunft im Bundesamt, hurra.
Gesellschaft
09.04.2025
«Hurra»

Virginia Stoll.
Bild:
zVg.
Virginia Stoll schreibt in der Kolumne «Hof-Gezwitscher» über die Verheissungen des Frühlings.