Bei meinem «Oberstübli-Besuch» vor wenigen Tagen, haben meine Coiffeuse und ich von alten Zeiten, bzw. von alten Hits geschwärmt. Hits die ein halbes Jahrhundert alt und immer noch Kult sind. Mir kamen dabei spontan die immer noch aktiven Ikonen Mick Jagger, Rod Stewart und Peter Maffay in den Sinn. Ihre Altersspanne liegt zwischen 75 und 81, was sich äusserlich nur in Form von Faltenbildung bemerkbar macht. Ihre Bühnenauftritte sind derart unverändert und vital, dass man sich schon fragt, was für ein Powermüesli dahintersteckt. Vielleicht sind es ja die jungen Frauen an ihrer Seite oder einfach die Gene. Apropos Gene oder besser gesagt «Gentechnik».
Letzten Donnerstag hat der Nationalrat dem Antrag des Bundesrates zur Verlängerung des Gentech-Moratoriums bis 2030, zugestimmt. Das Geschäft muss nun noch im Ständerat behandelt werden. Mich persönlich erfreut dieser Entscheid, denn allen Unkenrufen zum Trotz, ist seit Bestehen des Gentechnik Moratoriums (2005) die Schweiz nicht untergegangen. Der Bundesrat ist nun daran ein neues Gesetz auszuarbeiten. Voraussichtlich spricht man dann von «neue Züchtungstechnologien», damit das Verfahren mit der Genschere Crispr/Cas endlich als harmlose und heilbringende Technik verkauft werden kann. Die Gentechnik schürt Ängste, insbesondere wenn niemand bei allfälligen negativen Auswirkungen die Verantwortung übernehmen will und irgendwelche Grosskonzerne neue Saatgutzüchtungen patentieren lassen. Ein Blick nach Brüssel zeigt, dass die 27 EU-Mitgliedstaaten seit knapp zwei Jahren über ihre Position zu einem Entwurf der Europäischen Kommission debattieren, wie Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren (NGT) künftig geregelt werden sollen. Noch vor kurzem forderte z. B. Polen eine vollständige Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von genveränderten Pflanzen. Züchter und Landwirte sollten von patentiertem Saatgut verschont werden. Doch davon ist nichts mehr übriggeblieben und man fragt sich, woher dieser Gesinnungswechsel kommt. Doch zurück in die Schweiz und dem zuständigen Bundesrat. Auch wenn ich unseren Bundesrat Rösti kompetent und nett finde, heisst es hier: «Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste».