Inmitten des historischen Zentrums der Gemeinde Thayngen steht das Gebäude, um das sich am vergangenen Freitagabend alles drehte. Der Sternen: Begegnungsort und Kulturzentrum in einem. Könnten die altehrwürdigen Gemäuer sprechen, ja sie hätten einiges zu berichten. Genau hier springt Jungregisseur Dean Gadaldi stellvertretend ein. An der gut besuchten Filmpremiere von «Sternen: Zeitreise der Möglichkeiten» erzählt er die Geschichte des Gebäudes von seiner ersten Nennung im Jahr 1648 bis ins Jetzt; Zukunftsvisionen inklusive. Hinter dieser Zeitreise von Produzenten Philipp Flury und ihm steht das Präsidium der Stiftung Kulturzentrum Sternen. Der Kurzfilm soll nach einer Phase der Stagnation Aufschwung ins Haus bringen.
Geschichte in Szene setzen
«Die reichhaltige Historie des Gebäudes wollten wir im Projekt unbedingt miteinbeziehen», erklärt Dean Gadaldi. Szenen von anno dazumal prägen seinen Film. Ein Mann in altertümlicher Kleidung und mit Karren überquert die Strasse. Er betritt den Sternen, um sich im vollen Gasthaus zu verpflegen. Am Ende folgt ein Schnitt in die Gegenwart. Der Regisseur und zugleich Darsteller wendet sich direkt an die Zuschauer:innen – das Gasthaus stehe momentan weitgehend leer, doch das soll sich nun ändern. «Die Räumlichkeiten im Sternen sind vielseitig nutzbar», so Gadaldi an der Premiere. «Ich sehe hier Potenzial, auch für jüngere Kulturschaffende.»
Sponsor:innen gesucht
Andreas Schiendorfer und Irene Walter Passafaro bilden seit vergangenem Jahr das neue Präsidium des Kulturzentrums Sternen. Die Filmproduktion soll nun für zusätzliche Bekanntheit sorgen. «Jede Thayngerin und jeder Thaynger soll zukünftig mindestens einmal im Jahr den Weg zu uns finden», so Schiendorfer. Aber damit nicht genug. Durch ein weitgefächertes Programm soll der Sternen kantonal an Popularität gewinnen. Nur so könne das langfristige Überleben gewährleistet sein. Das Präsidium ist sich bewusst, dass es nebst Kulturschaffenden und Besucher:innen insbesondere Sponsor:innen benötigt, welche den Umbau des in die Jahre gekommenen Gebäudes finanzieren. Um diese mit an Bord zu holen, soll bis Mitte 2025 ein Nutzungs- und Baukonzept vorliegen. «Bei der Konzipierung hoffen wir auf die Mitarbeit zahlreicher Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde», schildert Irene Walter Passafaro. «Eine besondere Gelegenheit bietet sich dafür am 7. Dezember in Thayngen.» Am Weihnachtsmarkt möchte man interessierten Personen die Möglichkeit geben, eigene Ideen für die Zukunft im Sternen zu platzieren. Im Vordergrund stehe eine kulturelle sowie soziale Nutzung. Sobald ein handfestes Konzept bestehe, beginne das Akquirieren der finanziellen Mittel. «Den erhofften Start der Umbauarbeiten haben wir auf 2027 angesetzt», erklärt die Architektin Irene Walter Passafaro. Um die Renovationen zu realisieren, rechnet die Stiftung mit Kosten von fünf bis sechs Millionen Franken. «Wir sind uns bewusst, dass das viel Geld ist», ergänzt die Co-Präsidentin «Wir bleiben realistisch, aber ambitioniert und können uns auch eine etappenweise Umsetzung vorstellen.»