Die älteste Urkunde eines Brunnens in Schaffhausen datiert aus dem Jahr 1299. Damals war vom Radbrunnen in der Vorstadt die Rede. In den darauffolgenden Jahrhunderten wuchs die Stadt immer mehr an, was auch zu einer Vielzahl an Brunnen führte. Zuerst waren sie hölzern, später wurden sie aus Stein errichtet. Um 1600 gab es in der Stadt Schaffhausen rund 30 Brunnen. Sie dienten zur Trinkwasserversorgung und als Waschplatz, waren aber auch von Anfang an Statussymbole, die oft möglichst ästhetisch erbaut wurden. Der grösste Brunnen in der Stadt Schaffhausen ist der Landsknechtbrunnen auf dem Fronwagplatz. Aus vier Röhren plätschert hier das Wasser pausenlos in die Tiefe. Die schwer bewaffnete Landsknechtfigur, die auf der Säule thront, ist als Symbol für die wehrhafte Stadt zu interpretieren. Eine spezielle Geschichte hat der Brunnen auf dem Walter-Bringolf-Platz, respektive deren Figur. Auch hier ist ein Landsknecht zu sehen. Gemäss verschiedenen Quellen soll diese Figur einst auf der Munotzinne gestanden haben, ehe sie für den Brunnen in der Stadt versetzt wurde. Einer der speziellsten Brunnen Schaffhausens steht ausserhalb der Öffentlichkeit. Es gibt nämlich einen Brunnen, der in einem Haus steht. Das rote «Haus zum Goldenen Ochsen» in der Vorstadt beherbergt im Inneren einen schlichten Wandbrunnen.
Viele Brunnen sind verschwunden
Die Wichtigkeit der Brunnen ist heute nicht mehr gleich gegeben wie in früheren Jahrzehnten, weshalb es einige von ihnen auch nicht mehr gibt. In der Vorstadt, auf Höhe des McDonald’s stand zum Beispiel bis 1932 der Rindermarktbrunnen, auf dem Gerberplatz vor dem Kino Kiwi floss das Wasser bis 1938 aus dem Damhirschbrunnen und in der Vordergasse stand einst ein Brunnen am Fischmarkt vor dem St. Johann. Auch der grösste Platz der Stadt, der Herrenacker, beherbergte einst nicht nur ein Wasserspiel wie heute, sondern einen Springbrunnen.