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Kultur
18.10.2021

Ein Diamant und viele Diebe

Der Sonnendiamant – ein wichtiges Requisit bei den Proben des Theaters Hallau zu «Alli und doch niemert».
Der Sonnendiamant – ein wichtiges Requisit bei den Proben des Theaters Hallau zu «Alli und doch niemert». Bild: zVg.
Das Theater Hallau geht im Januar 2022 wieder auf die Bühne. Der Regisseur Fabian Ochsner inszeniert eine Gangsterkomödie mit interessanten und amüsanten Rollen.

Das Chläggi trotzt Corona, allen voran einige Vereine, die wieder aktiv Veranstaltungen organisieren. Das Theater Hallau ist seit Mitte August ebenfalls wieder auf den Brettern des Hallauer Gemeindehaussaals zu finden (der «Bock» berichtete). «Alli und doch niemert» heisst die Krimikomödie, die im Januar 2022 im Saal des Hallauer Gemeindehauses zur Aufführung kommen soll. Regie führt Fabian Ochsner aus Oberhallau – es ist bereits das dritte Stück, das er für den Verein inszeniert.

Das Ensemble kommt gut voran, der Text sitzt und die Rollen werden immer ausgefeilter dargestellt. Amüsante Seitenhiebe, fiese Sticheleien und unfriedliche Konfrontationen reihen sich immer besser aneinander. Fabian Ochsner freut sich über die gute Stimmung im Team, die Zuverlässigkeit und das Hinarbeiten aufs gemeinsame Ziel (siehe «Nachgefragt»).

Etwas kürzer als gewohnt

Der Regisseur hat sich sein neues Stück selbst ausgesucht. Es sollte pandemiebedingt möglichst nicht viel länger als eine Stunde sein und etwas weniger Rollen als üblich auf die Bühne bringen. 70 Minuten dauert die Gangsterkomödie und acht Personen bespielen die Hallauer Bühne. «Alli und doch niemert» stammt übrigens aus der Feder von Sabina Cloesters und wird in zwei Akten gespielt. Es geht dabei um Gaby, die im Museum arbeitet. Die ehemalige Museumswärterwohnung, in der sie wohnt, ist an das Museum angeschlossen. Eines Tages beherbergt das Museum einen seltenen Sonnendiamanten, der viele Gäste anlocken soll. Kurzerhand entschliesst sich Gaby, ihre Wohnung in eine Art Pension umzufunktionieren und ein paar Besucher bei ihr wohnen zu lassen. Jedoch hat sie ihre Rechnung ohne einige Kriminelle gemacht, die versuchen, durch ihre Wohnung ins Museum zu gelangen, um den Sonnendiamanten zu stehlen. Mit der Zeit herrscht immer mehr Chaos und jeder verdächtigt jeden und doch will es keiner gewesen sein. Dabei wird das Publikum bis fast am Schluss auf die Folter gespannt, bis es realisiert, was wirklich gespielt wird.

An Vertrautes anknüpfen

Die Rollen sind spannend skizziert: Fast jede Person hat ein zweites Gesicht, was für die Schauspielenden eine interessante Aufgabe ist. Die Verteilung der Rollen ist dem Regisseur ebenfalls gut gelungen. Pointierte Nebenrollen werden zünftig ausgespielt, Details ins Rampenlicht gehievt und jede noch so kleine Ironie kräftig unterstrichen. Das Ensemble ist bunt gemischt: Die jüngste Mitwirkende besucht noch die Oberstufe, der älteste ist im Pensionsalter. Nur eine Mitwirkende stand noch nie auf der grossen Bühne, alle anderen kennen sich von früheren Produktionen und können an Vertrautes anknüpfen.

Monatlich wirft der «Bock» beim Theater Hallau einen Blick hinter die Kulissen. Der Vorverkauf für die Aufführungen im Januar 2022 startet Mitte Dezember. Weitere Informationen sind bald im Internet unter theater-hallau.ch zu finden.

Nachgefragt


«Bock»:
Herr Ochsner, Sie haben das Stück selbst ausgesucht. Wie sind Sie darauf gekommen?

Fabian Ochsner: Andere lesen in ihren Ferien Bücher, ich lese Theaterstücke. Im letzten Winter habe ich mehrere Stücke gelesen. Für «Alli und doch niemert» habe ich mich entschieden, weil es nicht nur lustig ist, sondern auch ins Genre Krimi hineingeht. Schon als Corona losging, hatte ich begonnen spezifische Stücke zu lesen, da ich die Hoffnung hatte, dass man trotz Corona bald wieder ein Theater aufführen kann. Die Geschichte ist ein bisschen kürzer als gewohnt und wir planen keine Pause. 

Hatten Sie das Ensemble schnell zusammen?

Ochsner: Nachdem wir die Vereinsmitglieder im Frühling angeschrieben hatten, ging es recht zügig und die Anmeldungen flatterten rein. Ich habe mir aber so manche Stunde den Kopf über die Rollenverteilung zerbrochen, aber schlussendlich ging es gut auf. Ich musste das Stück anpassen, aber das ist kein Einzelfall. 

Was gehört weiter zu den Vorbereitungen eines Theaterstücks?

Ochsner: Den Probeplan ausarbeiten, die Räume reservieren, die Rechte mit dem Theaterverlag regeln. Da ich darin aber schon Erfahrung habe, geht das relativ zügig. Für weitere Arbeiten im Hintergrund hat das Theater Hallau ein Produktionsteam, das sich zum Beispiel um Bühnenbau, Technik oder Werbung kümmert.

Nathalie Homberger, Schaffhausen24