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Gesundheit
20.09.2021
20.09.2021 16:23 Uhr

So lief die erste Woche mit der Zertifikatspflicht

Seit letzter Woche braucht es vielerorts ein gültiges Covid-Zertifikat.
Seit letzter Woche braucht es vielerorts ein gültiges Covid-Zertifikat. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
Seit vergangenem Montag braucht es vielerorts ein Covid-Zertifikat. Gastronomie- und Freizeitbetriebe sowie eine Apotheke berichten von ihren ersten Erfahrungen.

Geimpft, getestet oder genesen: An vielen Orten des öffentlichen Lebens gilt seit vergangenem Montag, dass ein Covid-Zertifikat vorgewiesen werden muss. Von der Zertifikatspflicht stark betroffen sind Gastronomiebetriebe, die keine Aussensitzplätze haben. So das Restaurant Ufenau in der Schaffhauser Altstadt. «Zu Beginn hatten wir einige Stornierungen, ein Gast hat sich bis Januar verabschiedet – aber insgesamt ist es im Betrieb entspannter geworden», berichtet Inhaber Mauro Stracka. Einige Gäste würden sich durch die Kontrolle sicherer fühlen und viele halten bereits beim Betreten des Lokals das Zertifikat bereit. Auch Karin Stoll, Inhaberin der Bars N°13 und The_ke, blickt auf positive erste Erfahrungen zurück: «Die erste Woche verlief überraschend einfach, es gab bisher weder Diskussionen noch Schwierigkeiten in der Umsetzung.» Es sei schön, dass die Gäste endlich wieder in der Bar stehen und tanzen dürfen, und nicht ständig zum Sitzen aufgefordert werden müssen. 

Weniger Trainierende

Raffael Brandenberger, Geschäftsführer Kieser Training Schaffhausen, merkt deutlich, dass aktuell weniger Personen im Studio trainieren, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sei, dass noch immer viele nicht geimpft sind. «Grundsätzlich merken wir seit der Zertifikatspflicht jedoch, dass sich die Kunden, die kommen, wohler und sicherer fühlen», so Raffael Brandenberger, der hofft, dass die Tests in den Apotheken weiterhin kostenlos bleiben. Die Impfzertifikate werden jeweils eingescannt und für drei Monate im System hinterlegt.   Ähnlich erlebt dies Ueli Jäger, Geschäftsführer KSS: «Diejenigen, die jetzt kommen können, sind sehr dankbar und freuen sich enorm über die gewonnenen Freiheiten. Viele reagieren schon fast irritiert, wenn wir ihnen nach dem Check des Zertifikats sagen, dass sie jetzt die Maske ausziehen können.» Daneben sei die KSS bereits mit den verschiedensten Reaktionen konfrontiert worden: Von Frust über Unverständnis bis zu lautstarken Drohungen. 

Alle wollen sich testen lassen

Bereits am Montag standen die Leute Schlange vor den Apotheken. «Die Anfragen per Telefon oder E-Mail haben letzte Woche nochmal sehr zugenommen», so Enrico Giovanoli, Geschäftsführer der Volksapotheke Schaffhausen. Die Wartezeit für die Walk-in Impfungen, welche dort vorübergehend angeboten werden, habe teilweise bis zu zwei Stunden betragen. Herausfordernd sieht er die Zunahme an neuen Aufgaben, die mit dem bestehenden Personal nicht bewältigt werden können, da der angestammte Apothekenbetrieb weiterhin läuft. «Eine zusätzliche Herausforderung ist beim Testen und teilweise beim Impfen entstanden, da sich einige Personen vom Staat und den Verordnungen bedrängt fühlen und den Frust und die Verärgerung an unserem Personal auslassen.» Dabei stellen die Apotheken nur die Möglichkeit zur Verfügung, sich impfen oder testen zu lassen. Sehr positiv empfindet Enrico Giovanoli die Zusammenarbeit mit den beteiligten Apotheken und dem Impfzentrum. 

Lara Gansser, Schaffhausen24