Ein faszinierendes und spannendes Leben – eine Lebensgeschichte, welchesich mitten im 19. Jahrhundert abspielte. Durch den Regisseur Damir Zizek, den Gründer des Schaffhauser Theaterspektakels, wird nun das Monodrama «Lydia» mit Graziella Rossi, einer internationalen Schauspielerin und Sängerin, auf die Bühne gebracht. Das Stück handelt von einer Schweizer Persönlichkeit: Lydia Welti-Escher, geboren am 10. Juli 1858 in Enge bei Zürich. Sie war eine Mäzenin und die Gründerin der Gottfried-Keller-Stiftung, zugleich war sie eine der reichsten Frauen der Schweiz im 19. Jahrhundert.
«Lydia» miterleben
Vom 23. bis zum 26. August können Theaterliebhabende das Monodrama «Lydia» auf der Haberhaus Bühne in Schaffhausen miterleben. Es ist ein Theaterstück der besonderen Art, denn das Drama wird nur von einer Schauspielerin gespielt. Eine Erzählung über die imposante und spannende Lebens- und Liebesgeschichte der Tochter von Alfred Escher, einem erfolgreichen Politiker und Wirtschaftsführer des 19. Jahrhunderts. Mit aufwendigen Kostümen von Martin Leuthold, aktuell ein freischaffender Gestalter, verführt die Schauspielerin Graziella Rossi das Publikum auf eine Zeitreise zurück ins 19. Jahrhundert.
Lydia Welti-Escher überwindet Hindernisse und setzt sich in der starren Gesellschaft durch. Mit ihrem charismatischen, gebildeten, literatur- und kunstliebenden Charakter kämpft sich Lydia durch ihr Leben. Es ist schwierig in dieser Zeit, als Frau einen gewissen Stellenwert in der Gesellschaft zu erreichen. Lydia Welti-Escher hat es nicht einfach, zunächst in ihrer Ehe mit Emil Welti, vor allem aber wegen ihrer Liebschaft zu Karl Stauffer, aufgrund derer die Schweizerin diskreditiert wird.
Von der Idee bis zur Bühne
Eigentlich war es vorgesehen, dass Damir Zizek das Stück «Stauffer-Bern» von Herbert Meier dieses Jahr aufführen sollte. Als er jedoch Joseph Jungs Biografie über LydiaWelti-Escher las, war ihm sehr schnell bewusst, dass er zuerst Lydias Geschichte erzählen möchte und «Stauffer-Bern» nächstes Jahr vor Publikum präsentieren will. Seit März letzten Jahres plante der Regisseur, sein Monodrama vor Publikum aufzuführen. Er setzte sich mit den Themen der Biografie von Lydia Welti-Escher auseinander und nahm mit dem profunden Kenner von Lydias Geschichte, dem Schweizer Historiker Joseph Jung, Kontakt auf. Durch einige gemeinsame Gespräche entstand anschliessend eine wunderbare Zusammenarbeit, um das Monodrama «Lydia» vorzubereiten, erzählt der Regisseur. Damir Zizek bekam die Autorenrechte der Lydia Welti- Escher Biografie, um den Plot und die Rohfassung zu erarbeiten.
Mit Graziella Rossi und Helmut Vogel, einem freischaffenden Schauspieler und Dramaturg, hat der 58-jährige Regisseur die Spielfassung erarbeitet. Für das Team des Monodramas «Lydia» war es eine Umstellung, dass nur noch eine Schauspielerin auf der Bühne stand. «Nach nun einigen Produktionen mit zwei bis zwanzig Schauspielerinnen und Schauspielern, ist dies meine erste Bearbeitung eines Monologs. Der Prozess war sehr herausfordernd, aber auch lehrreich und bereichernd, eine Ehre mit einer so grossartigen Schauspielerin wie Graziella Rossi das Monodrama einzuproben», erzählt Damir Zizek.
Bühne frei
Ab dem 23. August können sich die Besucherinnen und Besucher auf einen spannenden und ergreifenden Abend freuen. Sie können mit der erfolgreichen Lydia in ein einstündiges Monodrama ins 19. Jahrhundert eintauchen. Und miterleben, was Lydia alles auf ihrem Lebensweg passieren wird. «Ich freue mich, das erarbeitete Stück endlich vor Publikum präsentieren zu können», fügt Damir Zizek hinzu.