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Schwimmen
05.07.2021

Silber und Bronze am Rheinknie geholt

Luis Tschigg qualifizierte sich auch für die Finalläufe der Grossen.
Luis Tschigg qualifizierte sich auch für die Finalläufe der Grossen. Bild: zVg./ Jodokus Mezulat
In Basel fanden die offenen Schweizermeisterschaften im Schwimmen statt. Julia Mattoscio gewann über 800 und 1500 m Freistil Bronze und Silber. Reto Maier sicherte sich die Bronzemedaille in der Juniorenklasse über die 400 m Lagen.

Die offenen Schweizermeisterschaften im St. Jakobsbad Basel waren seit zwei Jahren die ersten nationalen Wettkämpfe im Freien. Die Trainingsvorbereitung auf einen solchen Anlass dauert in der Regel sechs Monate. Da das KSS-Schwimmbad auf der Breite auch für den Spitzensport sehr lange geschlossen war, mussten die Athletinnen und Athleten nach Sursee ausweichen. Das bedeutete für jedes Training eine knapp vierstündige Fahrt. Im Frühjahr konnte dann in Rheinau das Schwimmbad genutzt werden, jedoch gibt es dort nur ein 25-Meter-Becken. Unter diesen schwierigen Umständen war ein optimaler Formaufbau gar nicht möglich. Umso erstaunlicher sind die Leistungen der Elitegruppe des Schwimmclubs Schaffhausen.

Es wäre sogar mehr möglich gewesen

Über allen thront wieder einmal Julia Mattoscio. Sie konnte ihren Titel über 800 m Freistil zwar nicht verteidigen, jedoch holte sie mit ihrem dritten Platz die erhoffte Medaille. Zudem legte sie noch mal einen drauf und gewann etwas überraschend die Silbermedaille über 1500 m Freistil. Auf den Langstrecken machten sich die fehlenden Trainingskilometer besonders bemerkbar. Hätten die SCS-Teilnehmenden noch zwei Monate mehr Zeit gehabt, wäre vermutlich nicht nur die Titelverteidigung gelungen, sondern sogar zwei Goldmedaillen möglich gewesen.

Die dritte Medaille für den Schwimmclub Schaffhausen sicherte sich Reto Maier bei den Junioren. Er erreichte den dritten Platz über 400 m Lagen. Bei diesem Rennen müssen jeweils 100 m in den verschiedenen Schwimmstilen absolviert werden. Begonnen wird mit dem anspruchsvollen Delfinstil, danach folgt die Rückenlage, anschliessend Brustschwimmen und zuletzt Crawl. Es zeigt die Vielseitigkeit, die in dieser Sportart steckt. Doch Reto Maier war nicht der einzige Schaffhauser Athlet, der trotz der Umstände in der Lage war, Höchstleistungen zu erbringen. Sein Bruder Max wurde im gleichen Rennen undankbarer Vierter, der auch bei allen weiteren Starts jeweils persönliche Bestzeit erreichte. Genauso machte es Luis Tschigg. Er und Max Maier konnten sich sogar für die Finalläufe bei den Grossen qualifizieren. Kai Fuchs wurde in zwei Rennen bei den Junioren starker Fünfter und erreichte ein A-Finale. Jodokus Mezulat wurde je einmal Fünfter und Sechster über 800 und 1500 m Freistil.

Gute Bilanz für den SC Schaffhausen

Bei den Damen im Feld stach, neben Julia Mattoscio vor allem Shari Asmar heraus. Die erst 14-jährige Athletin schickt sich an, den Thron ihrer Teamkollegin bald übernehmen zu wollen. Aufgrund ihres Alters wurde sie nur bei den Grossen gewertet und erreichte dort den sensationellen fünften Platz über 200 m Brust. Hinzu kamen weitere drei B-Finalläufe. Lorena Frano konnte ihre Bestzeit über 100 m Delfin klar verbessern.

Die Bilanz des SC Schaffhausen kann sich aufgrund der Umstände durchaus sehen lassen. Drei Medaillen und viele Bestzeiten sind ein starker Leistungsnachweis. Es fehlte zu allem Ungemach auch noch Trainer Sebastian Sieburger. Er wurde ausgerechnet am Meisterschaftswochenende Vater und musste vom glänzend betreuenden, jungen Marc Fois vertreten werden.

Originalmeldung Schwimmclub Schaffhausen