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Kultur
06.10.2020

Wenn die Leidenschaft zur Berufung wird

Regina Masuhr stellt ihre Kunst im Konventhaus in Schaffhausen aus.
Regina Masuhr stellt ihre Kunst im Konventhaus in Schaffhausen aus. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
Die Künstlerin Regina Masuhr präsentiert ihre Werke und damit verbundene Leidenschaft im Konventhaus in Schaffhausen. Eine Kunst, die zum Nachdenken bringt.

Am 6. und 7. November wird es im Konventhaus in Schaffhausen eine Ausstellung zum Thema «The hidden beauties» von der Künstlerin Regina Masuhr geben. Dabei geht es um den japanischen Ausdruckstanz Butoh. Regina Masuhr war schon als kleines Kind sehr fasziniert von der japanischen Kultur und ass lieber mit Stäbchen als mit Messer und Gabel. Einige Jahre später entdeckte die Künstlerin ein Buch eines Butoh-Tänzers, welches sie sehr faszinierte. Sie beschloss, diesen Ausdruckstanz zu lernen, und machte daraufhin eine Ausbildung und einige Seminare im Ausland, um die Kunstform besser kennenzulernen. Bis heute ist die japanische Kultur etwas Besonderes für Regina Masuhr.

Emotionen loslassen

Butoh ist ein zeitgenössischer Tanz und eine Ausdrucksform, welche 1959 ins Leben gerufen wurde. In diesem Ausdruckstanz geht es nicht darum, das Geübte vor Publikum zu präsentieren, sondern dem Publikum ein Fenster zu öffnen, um in das Innere des Körpers zu gelangen. Die Emotionen loszulassen und ihnen Raum und Grösse zu schenken. Regina Masuhr sagte, dass sie selbst keine Butoh-Tänzerin sei, sondern eine Butoh-Performerin. Sie entwickelt das, was sie als Butoh-Kunst sieht, und erweitert dies, indem sie Malerei, Fotografie, Installationen und Performance entwickelt.

Zum Nachdenken bringen

Regina Masuhr ist in Schaffhausen sehr verwurzelt und ist durch ihre Leidenschaft oft in der Welt herumgereist. In den vergangenen Jahren hat sie viele neue Menschen kennengelernt und sich selbst und ihre Kunst weiterentwickelt. Nun möchte sie ihr Erarbeitetes und ihre Leidenschaft in Schaffhausen präsentieren. Ihr ist es wichtig, dass bei den Besucherinnen und Besuchern etwas hängen bleibt und sie zum Nachdenken bringt. Egal in welcher Art, sie will ein Berührungspunkt sein. In ihrer Ausstellung wird man auf Malerei, Fotografie, Installationen und Performance treffen. Zudem gibt es grosse Selbstporträts, welche die Künstlerin in den vergangenen Jahren in Amsterdam, Thailand oder an der Zürcher Bahnhofstrasse selbst fotografiert und inszeniert hat. Diese Bilder werden ausschliesslich mit Papier bearbeitet, dabei schichtet die Künstlerin die Ebenen aufeinander und bemalt diese mit Acryl- und Ölfarbe. Diese Bilder sollen die Butoh-Kunstform symbolisieren. Denn durch den Ausdruckstanz lösen sich die verschiedenen Emotionsschichten und die versteckten Schönheiten (the hidden beauties) kommen zum Vorschein. Dies wird für alle Besucherinnen und Besucher individuell sichtbar.

Regina Masuhr ist es wichtig, dass nicht sie im Mittelpunkt steht, sondern ihre Kunst. Sie will den Besucherinnen und Besuchern etwas vermitteln und sie zum Nachdenken anregen. Für die Künstlerin ist es auch wichtig, dass sie in den nächsten Jahren weiterhin selbstständig in ihrer künstlerischen und kreativen Freiheit arbeiten kann und ihrer Leidenschaft, dem Ausdruckstanz Butoh, nachgehen darf.

Salome Zulauf, Schaffhausen24