Die Beschreibung des Munots in Schaffhausen als Zirkularfestung und die Entstehungszeit im 16. Jahrhundert inspirierte den Kunststudenten Tim Goossens für seine Masterarbeit in der Disziplin Bühnenbild an der Zürcher Hochschule der Künste. Als Aufführungsort diente die Kasematte, welche durch das gewaltige Gewölbe und die kreisförmige Baustruktur ideale Voraussetzungen bietet. Unter dem Titel «Circularium» stand die Kasematte im Zeichen des Kreises. Das Runde, Zirkuläre, in sich Geschlossene, das Wiederkehrende und die damit verbundenen Geometrien sowie Klang- und Lichtfarben bildeten die Grundlage dieses aussergewöhnlichen Projektes.
Dreidimensionale Bewegungen
Beim Betreten des Burginnern fiel dem Publikum zuerst die spezielle Sitzordnung auf. Mehrere Pfeiler wurden mit Holzbänken umkreist, sodass auch das Publikum seinen Teil zum «Circularium» beitrug. Für den Bühnenbildner war es wichtig, dass das Schauspiel aus mehreren Blickwinkeln betrachtet wird. Schliesslich waren sowohl der Chor als auch die Tänzerinnen in ständiger Bewegung. Zusätzlich wurde eine dreidimensionale Komponente hinzugefügt, welche den Vertikaltanz beinhaltet. Dabei wurden Profitänzerinnen aus den Lichtschächten an einem Seil hinabgelassen, während sie in der Schwebe ausdrucksvolle Bewegungen vorführten. Ein besonderer Moment war für die jungen Tänzerinnen des Dance Stop Centers Schaffhausen, die zuvor monatelang mit der Choreografin Stefanie Olbort trainiert hatten, als sie das Einstudierte ihren Eltern sowie Freundinnen und Freunden präsentieren durften.