Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Gesundheit
27.10.2020

Früherkennung ist wichtig

Die Früherkennung kann Leben retten.
Die Früherkennung kann Leben retten. Bild: zVg.
Jährlich erkranken in der Schweiz 4300 Frauen und Männer an Darmkrebs – ungefähr 1700 Personen sterben daran. Das muss aber nicht sein. Die Früherkennung kann Leben retten. Deshalb empfiehlt die Krebsliga allen Frauen und Männern ab 50 Jahren, in die Darmkrebsfrüherkennung zu gehen.

Die Früherkennung von Darmkrebs ist wichtig, da sich die Krebsart häufig erst nach mehreren Jahren bemerkbar macht, wenn der langsam wachsende Tumor schon fortgeschritten ist. Um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, haben sich zwei Untersuchungsmethoden bewährt: der Blut-im-Stuhl-Test und die Darmspiegelung.

Die Untersuchungen

Der Blut-im-Stuhl-Test ist einfach und schnell durchführbar. Er kann bei einer Ärztin oder einem Arzt sowie in vielen Apotheken bezogen werden. Der Test wird selbstständig zu Hause durchgeführt. Er weist selbst nicht sichtbare Spuren von Blut im Stuhl nach, das von Darmkrebs oder Polypen, einer möglichen Vorstufe der Darmerkrankung, ausgehen kann. Die Zuverlässigkeit des Tests ist gut, wenn dieser regelmässig, das heisst alle zwei Jahre, durchgeführt wird. Die Darmspiegelung ist eine äusserst zuverlässige Methode für die Entdeckung von Darmkrebs und dessen Vorstufen. Während der Spiegelung untersucht eine Spezialistin oder ein Spezialist das Innere des Darms mithilfe eines biegsamen Schlauchs und einer kleinen Kamera. Diese überträgt die Bilder des Darms direkt auf einen Monitor. Tumore können auf diese Weise mit einer hohen Wahrscheinlichkeit entdeckt und mögliche Polypen in der gleichen Sitzung entfernt werden. Die Untersuchung dauert etwa eine halbe Stunde. Sie ist in der Regel schmerzarm.

Früherkennungsprogramme

Die Grundversicherung ist seit 2013 verpflichtet, bei Personen von 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre einen Blut-im-Stuhl-Test oder alle zehn Jahre eine Darmspiegelung zu bezahlen. Die Franchise und der Selbstbehalt gehen ausserhalb von Früherkennungsprogrammen zulasten der Versicherten.

Die Schweiz bewegt sich bei der Darmkrebsfrüherkennung erfreulicherweise in Richtung Chancengleichheit. In den systematischen Früherkennungsprogrammen werden die Frauen und Männer ab 50 Jahren zur Früherkennung eingeladen. Zunehmend mehr Kantone planen ihre Früherkennungsprogramme oder haben diese seit dem vergangenen Jahr bereits umgesetzt.

Lebensstil und Ernährung

So wichtig die Früherkennung für Menschen ab 50 Jahren ist, so bedeutend ist die Vorbeugung von Darmkrebs. Einen sicheren Schutz gibt es nicht. Aber Darmkrebs gehört zu den Krebsarten, deren Entstehung eng mit der Ernährungs- und Lebensweise verknüpft ist. Eine regelmässige Bewegung, ein gesundes Körpergewicht sowie der Verzicht auf Alkohol- und Tabakkonsum senkt das Darmkrebs­risiko. Zudem wirkt sich eine ausgewogene Ernährung mit viel Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten günstig aus. Die darin enthaltenen Nahrungsfasern senken nachweislich das Erkrankungsrisiko. Im Weiteren ist die Verwendung von pflanzlichen Ölen anstatt tierischen Fetten besser. Am besten nur zwei- bis dreimal pro Woche Fleisch essen, dafür mehr eiweisshaltige Lebensmittel wie Eier, Tofu, Käse und Hülsenfrüchte. Gemüse und Früchte liefern lebenswichtige Vi­tamine und Nahrungsfasern und sind erst noch fett- und kalorienarm. ›

Mehr Informationen:
schaffhausen.krebsliga.ch

Marcel Tresch, Schaffhausen24