Von einer Durststrecke für Literaturliebhaber sprach Bildungsreferent Raphaël Rohner an der gestrigen Zoom-Medienkonferenz zur Programmvorstellung des Literaturfestivals «Erzählzeit ohne Grenzen» Singen – Schaffhausen. Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr, wurde die Veranstaltung dieses Jahr vom April in den Juli verschoben. Vom 2. bis zum 11. Juli geben 34 Autorinnen und Autoren bei Lesungen in 40 deutschen sowie Schweizer Gemeinden perspektivenreiche Einblicke in ihre Werke.
Kultur soll breit gestreut werden
Organisiert wird das grenzüberschreitende Literaturfestival bereits zum elften Mal. Mit grosser Freude präsentierten Oliver Thiele, Bereichsleiter Bibliotheken der Stadt Schaffhausen, und Monika Bieg, Leiterin Städtische Bibliotheken Singen, gestern das diesjährige Programm: Bekannte Autorinnen und Autoren sowie vielbeachtete Debütantinnen und Debütanten bieten ein breites Spektrum an deutschsprachigen Literaturwerken. Bernd Häusler, Oberbürgermeister der Stadt Singen, sagt, dass die Corona-Pandemie gezeigt habe, wie trennend Grenzen sein können. «Und genau diese Grenzen überschreiten wir mit Kultur», so Bernd Häusler, den es freut, dass erstmals auch Lesungen unter freiem Himmel stattfinden.
60 Veranstaltungen geplant
Eröffnet wird das Literaturfestival am 2. Juli im Stadttheater Schaffhausen mit der Schriftstellerin Martina Clavadetscher, dem Literaturprofessor Philipp Theisohn und Musik von Fitzgerald & Rimini. Weiter werden Werke von Simone Meier, Dana Grigorcea, Usama Al Shahmani und vielen mehr an abwechslungsreichen Leseorten im Kanton Schaffhausen sowie der Region rund um Singen zu hören sein. Die Lesung von Hubert Achleitner in der Rubrik «reisend / suchend» wird als Sommer-Open-Air-Vorstellung in der Gems stattfinden. Hubert Achleitner, bekannt als Hubert von Goisern, Vertreter der Neuen Volksmusik und Erfinder des sogenannten Alpenrocks, schickt die Protagonisten in seinem Roman «flüchtig» auf eine Reise durch Europa. «Ein turbulentes und irrwitziges Stück», so Monika Bieg. Oliver Thiele weist bei der Programmvorstellung unter anderem auf den traurigen und berührenden Roman «Zorn und Stille» von der mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichneten Sandra Gugić hin. In ihrer Geschichte geht es um die Fotografin Billy Bana, eine moderne Nomadin, die durch den Tod ihres Vaters von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
Alle Veranstaltungen werden nach den zum Zeitpunkt der Durchführung geltenden Schutzbestimmungen durchgeführt. Die Kapazität an den einzelnen Leseorten ist begrenzt und es werden die Kontaktdaten von allen Personen erhoben. Weiter gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln, in Deutschland muss zudem ein tagesaktueller Negativtest, ein Genesungs- oder Impfnachweis vorgewiesen werden. Einzelne Lesungen werden mittels Live-Stream übertragen. Pandemiebedingt kann es kurzfristig zu Programmänderungen kommen.
Das gesamte Programm und die Möglichkeit zur empfohlenen Online-Reservation ab dem 25. Juni sind unter erzaehlzeit.com zu finden.