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Kultur
25.08.2020

Gleicher Standort, Ein etwas anderes Projekt

Benefiz-Kafi statt Lindlifäscht.
Benefiz-Kafi statt Lindlifäscht. Bild: Märta Strömstedt, Schaffhausen24
Trotz guter Vorbereitung des Lindli-Fäschts von Sebastian Waldmeier und Tobias Hunziker lief es nicht wie geplant. Doch vielleicht brachte es auch etwas Gutes.

Das Zweierteam Sebastian Waldmeier und Tobias Hunziker ergänzt sich schon seit Jahren und führt das gemeinsame Unternehmen eventmodus GmbH. Angefangen hat das Ganze mit Off-Location-Veranstaltungen wie am Schaffhauser Bahnhof oder im Kraftwerk. Ihre etwas andere Art zu denken brachte sie auf die Idee. Am Rhein fehlte ihrer Meinung nach etwas, und seit vier Jahren findet nun jährlich das Lindli-­Fäscht am Rhein statt. «Auch dieses Jahr liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, denn solch grosse Veranstaltungen benötigen immer eine lange Vorlaufzeit», erklärt Tobias Hunziker.

Somit war die Absage der diesjährigen Ausgabe für sie sehr bitter, denn sie waren mit der Planung praktisch fertig. Wie in den vorherigen Sommern hätte am zweiten Juni-Wochenende dem Rhein entlang das festivalinspirierte Lindli-Fäscht stattgefunden. Nach Verschiebungen aufgrund von Corona und der darauffolgenden Entwicklung wurde ihnen klar: «Wir müssen die Reissleine ziehen.» Schliesslich kam dann die Ankündigung des Verbotes von Grossveranstaltungen und somit die definitive Absage des Lindli-Fäschts.

Feriengefühl am Rhein

Unten am Lindli kam es vielleicht nicht zu einem riesigen «Fäscht», doch es gab einen anderen Grund, wieso es den Sommer über begehrt war. Trotz Absage wussten die beiden Organisatoren, dass es für sie keine Option war, nicht das Beste aus der Situation zu machen.
Aus der Notlage heraus stellten sie sich der Frage, welche Lösung das Defizit bestmöglich ermindern könnte. Seit langer Zeit hatten Tobias Hunziker und Sebastian Waldmeier das Gefühl, dass unten am Lindli etwas gut hineinpassen würde. Mit den Auflagen und Restriktionen wegen Corona konnten sie ihre Idee mit dem Projekt «Benefiz-Kafi» realisieren.

Am 12. Juni wurde das «Benefiz-Kafi» unter dem Motto, Ferienfeeling an den Rhein zu bringen eröffnet, so Tobias Hunziker. Eines der Ziele des ganzen Projekts war, eine Bereicherung für die Schaffhauser Bevölkerung zu schaffen. Mit der gleichen Einstellung wie beim Lindli-Fäscht gingen die Organisatoren auch an dieses Projekt. «Wir wollten ein etwas anderes Angebot bieten als das, was es schon gibt.» Mit den Sitzgruppen aus Occasion-Möbeln, welche sie selbst farbenfroh bemalt hatten, und dem Pop-up-Café konnten sie wirklich dieses Feriengefühl aufkommen lassen. «Die Wertschätzung hat uns dazu animiert, einen schönen Platz zu erschaffen.» Dies zeigte sich auch anhand der Reaktionen der Besucherinnen und Besucher – sowohl der Touristen wie auch denen der Anwohnenden. Viele waren sogar der Meinung, es wäre doch für die Zukunft eine lässige permanente Geschäftsidee.

Fünf-Jahres-Jubiläum

«Anfangs wussten wir nicht, wie sich die Situation weiterentwickeln würde.» Trotz einiger regnerischer Tage in den ersten Wochen sind Tobias Hunziker und Sebastian Waldmeier mit dem bisher Erreichten des Projektes «Benefiz-Kafi» zufrieden. Da das Lindli-Fäscht eine offene, frei zugängliche Veranstaltung ist, möchten sie für das kommende Jahr sehr vorsichtig vorgehen. Es wird sich aber in den nächsten Monaten zeigen, wo das Ganze hinführt. «Im Moment hoffen wir und gehen davon aus, dass das Fest stattfinden kann.» Bis zur Schliessung des «Benefiz-Kafis» am 27. September zählen sie noch auf einige gute letzte Wochen. Denn im kommenden Jahr, wenn alles gut läuft, würde das Fünf-Jahre-Jubiläum des Lindli-Fäschts stattfinden. Mit positiver Einstellung für ein nächstes Fest erzählen sie: «Man kann sehr gespannt sein, denn es wird einiges anders als in den vorherigen Jahren. Doch wir verraten noch nichts. Wir wollen die Leute überraschen.»

 

Märta Strömstedt, Schaffhausen24