Ab dem 30. Lebensjahr baut der Körper Knochenmasse ab, und das Risiko auf eine erhöhte Knochenbrüchigkeit steigt. In der Schweiz sind rund 400 000 Personen von Osteoporose betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr infolge einer Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, liegt in der Schweiz bei Frauen durchschnittlich bei 51 Prozent, bei Männern bei 20 Prozent.
Knochenbrüche nehmen zu
Die Osteoporose ist eine Erkrankung, die das ganze Skelett betrifft. Der Abbau von Knochensubstanz führt zu einer veränderten Struktur der Knochen: Sie werden porös, weniger stabil und brüchig. Dieser Knochenschwund kann mit den heutigen Untersuchungsmethoden leicht festgestellt werden: Je früher, desto besser. Menschen, die an einer Osteoporose leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Durch die verminderte Substanz steigt das Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden. Besonders oft betroffen sind die Lendenwirbelsäule, der Oberschenkel sowie der Vorderarm. «An und für sich ist eine Osteoporose nicht gefährlich», sagt Thomas Stoll, Facharzt für Rheumatologie in der Praxis Buchsbaum. «Wichtig ist vor allem, dass ein Knochenschwund frühzeitig erkannt wird, so die bestmögliche Behandlung angestrebt und in der Folge Knochenbrüche verhindert werden können.»
Risikofaktoren kennen
«Die Betroffenen merken meist gar nicht, dass sie an einer Osteoporose leiden», erklärt Thomas Stoll. Er empfiehlt allen Personen, die ein erhöhtes Risiko auf Osteoporose haben, frühzeitig mit einem Arzt zu sprechen und bei Bedarf eine Knochendichtemessung zu machen. Risikofaktoren, welche eine Osteoporose begünstigen, sind, neben dem fortgeschrittenen Alter, eine verminderte Knochendichte, die Einnahme von Kortison über längere Zeit und vermehrte Stürze in den letzten Jahren. Zudem hat die Genetik einen Einfluss. Bei Frauen steigt das Risiko auf eine Osteoporose in der Menopause. «Durch die verminderte Produktion des Hormons Östrogen ist auch der Abbau der Knochensubstanz stärker», erklärt Thomas Stoll. Männer sind grundsätzlich weniger betroffen, da sie genetisch veranlagt eine höhere Knochendichte haben. «Osteoporose kann auch eine Folge von anderen Krankheiten, wie von chronisch entzündlichen Krankheiten oder einer Mangelernährung sein.»
Gewichtstragende Aktivität
Eine regelmässige körperliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel und stärkt die Knochen. «Besonders wichtig sind gewichtstragende Aktivitäten», sagt der Rheumatologe. Darunter wird nicht nur Krafttraining verstanden, sondern der eigene Körper gilt als optimale Lastquelle. Laufen, rennen, walken, Badminton- oder Tennisspielen sind dem Schwimmen vorzuziehen, da bei dem Wassersport nur wenig Körpergewicht getragen wird. «Inaktivität ist das schlimmste für unsere Knochen», so Thomas Stoll. Je weniger aktiv jemand ist, umso höher ist das Risiko für einen frühzeitigen Knochenabbau.