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Gesundheit
27.10.2020

Aktiv gegen Osteoporose

Regelmässige körperliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel und stärkt die Knochen.
Regelmässige körperliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel und stärkt die Knochen. Bild: Märta Strömstedt, Schaffhausen24
Obwohl vor allem ältere Menschen von Osteoporose betroffen sind, kann eine Osteoporose auch schon in jungen Jahren auftreten. Neben der medikamentösen Behandlung stärken genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung die Knochen.

Ab dem 30. Lebensjahr baut der Körper Knochenmasse ab, und das Risiko auf eine erhöhte Knochenbrüchig­keit steigt. In der Schweiz sind rund 400 000 Personen von Osteoporose betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr infolge einer Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, liegt in der Schweiz bei Frauen durchschnittlich bei 51 Prozent, bei Männern bei 20 Prozent.

Knochenbrüche nehmen zu

Die Osteoporose ist eine Erkrankung, die das ganze Skelett betrifft. Der Abbau von Knochensubstanz führt zu einer veränderten Struktur der Knochen: Sie werden porös, weniger stabil und brüchig. Dieser Knochenschwund kann mit den heutigen Untersuchungsmethoden leicht festgestellt werden: Je früher, desto besser. Menschen, die an einer Osteoporose leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Durch die verminderte Substanz steigt das Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden. Besonders oft betroffen sind die Lendenwirbelsäule, der Oberschenkel sowie der Vorderarm. «An und für sich ist eine Osteoporose nicht gefährlich», sagt Thomas Stoll, Facharzt für Rheumatologie in der Praxis Buchsbaum. «Wichtig ist vor allem, dass ein Knochenschwund frühzeitig erkannt wird, so die bestmögliche Behandlung angestrebt und in der Folge Knochenbrüche verhindert werden können.»

Risikofaktoren kennen

«Die Betroffenen merken meist gar nicht, dass sie an einer Osteoporose leiden», erklärt Thomas Stoll. Er empfiehlt allen Personen, die ein erhöhtes Risiko auf Osteoporose haben, frühzeitig mit einem Arzt zu sprechen und bei Bedarf eine Knochendichtemessung zu machen. Risikofaktoren, welche eine Osteoporose begünstigen, sind, neben dem fortgeschrittenen Alter, eine verminderte Knochendichte, die Einnahme von Kortison über längere Zeit und vermehrte Stürze in den letzten Jahren. Zudem hat die Genetik einen Einfluss. Bei Frauen steigt das Risiko auf eine Osteoporose in der Meno­pause. «Durch die verminderte Produktion des Hormons Östrogen ist auch der Abbau der Knochensubstanz stärker», erklärt Thomas Stoll. Männer sind grundsätzlich weniger betroffen, da sie genetisch veranlagt eine höhere Knochendichte haben. «Osteoporose kann auch eine Folge von anderen Krankheiten, wie von chronisch entzündlichen Krankheiten oder einer Mangelernährung sein.»

Gewichtstragende Aktivität

Eine regelmässige körperliche Betätigung fördert den Knochenstoffwechsel und stärkt die Knochen. «Besonders wichtig sind gewichtstragende Aktivitäten», sagt der Rheumatologe. Darunter wird nicht nur Krafttraining verstanden, sondern der eigene Körper gilt als optimale Lastquelle. Laufen, rennen, walken, Badminton- oder Tennisspielen sind dem Schwimmen vorzuziehen, da bei dem Wassersport nur wenig Körpergewicht getragen wird. «Inaktivität ist das schlimmste für unsere Knochen», so Thomas Stoll. Je weniger aktiv jemand ist, umso höher ist das Risiko für einen frühzeitigen Knochenabbau.

In der Schweiz sind rund 400 000 Personen von Osteoporose betroffen. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24

Was ist Osteoporose?

- Die Osteoporose ist eine rheumatologische Erkrankung und wird auch Knochenschwund genannt.
- Ab dem 50. Lebensjahr tritt eine Osteoporose bei jeder zweiten Frau und bei jedem fünften Mann auf.
- Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen, sind neben dem Alter die genetische Veranlagung, Hormonmangel, die langfristige Einnahme von Kortisonpräparaten oder Medikamenten, Rauchen, Fehlernährung, Bewegungsmangel sowie ein zu hoher Alkoholkonsum.
- Mittels einer Knochendichtemessung kann die Osteoporose festgestellt werden.
- Um einer Osteoporose vorzubeugen, ist ausreichend Bewegung, vor allem bestehend aus gewichtstragenden Aktivitäten, wichtig.
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel Protein, Kalzium und Vitamin D3 kann der Osteoporose entgegenwirken.
- Je früher eine Osteoporose erkannt wird, umso besser kann sie behandelt und den schwerwiegenden Folgen vorgebeugt werden.

Die Rheumaliga Schweiz engagiert sich für Betroffene.
Mehr Informationen: www.rheumaliga.ch/sh

Lara Gansser, Schaffhausen24