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Kultur
03.11.2020

Eine hoffnungsvolle Reise

Auf der Überfahrt von Frankreich nach Amerika ist nach 44 Tagen endlich Land in Sicht. Nach den langen Reisestrapazen beginnt für die vier Frauen mit unterschiedlichen Ambitionen ein Neustart, der aber nicht allen gelingt.
Auf der Überfahrt von Frankreich nach Amerika ist nach 44 Tagen endlich Land in Sicht. Nach den langen Reisestrapazen beginnt für die vier Frauen mit unterschiedlichen Ambitionen ein Neustart, der aber nicht allen gelingt. Bild: zVg.
Der jugendclub momoll theater feierte am 24. Oktober die Uraufführung des Stücks «Übersee» auf der Fass­bühne in Schaffhausen. Es ist das erste geschriebene Stück der Autorin und Schulischen Heilpädagogin Simone Messerli, das professionell umgesetzt wurde. Vergangene Woche besuchte der «Bock» eine Aufführung.

Auf der Fassbühne in Schaffhausen ist momentan das Stück «Übersee» zu sehen. Zusammen mit dem Theaterensemble jugendclub momoll theater nimmt die Schaffhauser Autorin Simone Messerli das Publikum mit ins Jahr 1855 und in den Versuch, unterstützungsbedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger loszuwerden. Denn Bevölkerungswachstum, Veränderung in der Landwirtschaft und der Übergang von der Heimindustrie zur mechanischen Fabrikindustrie führten zur Verarmung breiter Teile der Schweizer Bevölkerung. Viele davon wurden von den eigenen Gemeinden finanziell unterstützt und nach Übersee verschifft, um so den Zerfall des Wohlstands aufzuhalten und ihm entgegenzuwirken.

Suche nach einem besseren Leben

«Übersee» ist ein realitätsnahes Stück über Armut, Angst und Hoffnung und erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen aus Niederwyl im Kanton Aargau und einer blinden Passagierin. Während Gretli Meier (Soraya Stüdli) nicht so richtig weiss, was sie in Amerika tun soll, haben die Geschwister Ida (Hanna Schudel) und Annemarie Schmitter (Ronja Schüle) bereits konkrete Vorstellungen. Ida möchte auf einem grossen Bauernhof arbeiten mit Land so weit das Auge reicht und Annemarie sucht ihr Glück in einem renommierten Unternehmen in New York. Und Martha Schönle (Lilith Holscher) hofft, ihren zuvor ausgewanderten Vater wiederzusehen. Der einzige Haken: Die Einreise von mittellosen Personen wurde extrem erschwert.
Neben der schauspielerischen Leistung aller Beteiligten kommen die Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Aufführungen von «Übersee» auch in den Genuss von instrumentaler sowie gesanglicher Unterhaltung.

Informationen zu den weiteren Aufführungen sind unter momoll-theater.ch zu finden.

Patrick Baljak, Schaffhausen24