Die Gruppe Clean-up Schaffhausen organisiert seit zwei Jahren Aufräumaktionen im ganzen Kanton Schaffhausen. Während acht Monaten trifft sie sich jeweils am letzten Sonntag im Monat zur Bekämpfung des Litterings in der Region. Dieses Jahr war sie in fünf Gemeinden und Quartieren der Region unterwegs: Auf der Breite, entlang dem Rheinufer, in Thayngen, Beringen und Herblingen.
Viele Zigaretten und Plastik
Das Ergebnis ist leider erfolgreich: Im Durchschnitt sammelte die Gruppe 150 Kilogramm Abfall pro Clean-up-Aktion. Vergangenen Sonntag rief die Gruppe zum letzten Clean-up-Tag dieses Jahres auf. Vom Parkplatz vor dem Kinepolis bis zum Bahnhof Herblingen sammelten die zahlreich erschienenen Mitglieder zwei Stunden lang Abfälle jeglicher Art. «Ich frage mich immer wieder, warum manche Menschen so nachlässig sein können», so Patrick Portmann, Initiant der Gruppe Clean-up Schaffhausen. Seit der ersten Sammelaktion, damals im Birch, stellt auch er fest, dass neben den grossen Abfällen vor allem Zigarettenstummel und Plastikverpackungen die Hauptprobleme sind. «Viele Leute glauben wohl noch immer, dass sich Zigaretten selbst abbauen, das dauert jedoch etwa 15 Jahre.» Im Jahr 2019 sammelten sie an den acht Aktionen über 27 000 Zigarettenstummel.
Littering auch an Bahnhöfen
Von Zigaretten über Aludosen und PET-Flaschen bis zu Schutzmasken: Die Natur im Kanton Schaffhausen leidet unter dem Littering. Besonders an gut befahrenen Strassen sei erkennbar, dass es Autofahrerinnen und Autofahrer gibt, die ihre Abfälle einfach aus dem Fenster werfen. «Aber auch an den Bahnhöfen und in allen öffentlichen Räumen finden wir sehr viel Abfall», ergänzt Patrick Portmann. «Wir haben ein Littering-Problem und müssen eine Lösung finden, als ganze Gesellschaft.» Im urbanen Stadtgebiet sowie in den Agglomerationen ist das Littering stärker als in den sehr ländlichen Gemeinden.
«Je mehr Abfall irgendwo rumliegt, desto mehr fühlen sich die Leute animiert, ihren Müll auch einfach in die Natur zu werfen», stellt er fest. Der überraschendste Fund war ein Autositz.
Ein Zeichen setzen
Ziel der Clean-up-Aktionen ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren. «Wir retten die Welt damit nicht, aber wir können hier in der Region Schaffhausen ein Zeichen setzen», sagt Patrick Portmann. Die zweistündigen Sammelaktionen sollen die Bevölkerung zum Nachdenken anregen. «Und dazu motivieren, bei der nächsten Aktion dabei zu sein», so der Initiant. Für dieses Jahr war es die letzte geplante Sammelaktion. Und was wünscht sich die Gruppe für die Wintersaison? «Dass wir bei uns selbst und in unserem Umfeld anfangen, auf das Thema Littering aufmerksam zu machen. Jede und jeder kann einen Beitrag für eine saubere Welt leisten.»