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Kultur
17.11.2020

Eine Wohnung, zwei Welten

Mit seiner schauspielerischen Leistung auf sehr hohem Niveau liess das Duo Reto Baumgartner und Franziska Senn das Publikum mit rasanten Dialogen, humoristischen Einlagen und kontrovers verhandelten Themen des Öfteren schmunzeln.
Mit seiner schauspielerischen Leistung auf sehr hohem Niveau liess das Duo Reto Baumgartner und Franziska Senn das Publikum mit rasanten Dialogen, humoristischen Einlagen und kontrovers verhandelten Themen des Öfteren schmunzeln. Bild: zVg.
Die Produktionsgemeinschaft NiNA-Theater aus Bätterkinden war vergangenen Sonntag zu Besuch bei der Gemeinnützigen Gesellschaft Diessenhofen (GGD) und führte ihr neues Stück «Airbnb» auf.

Die Gemeinnützige Gesellschaft Diessenhofen (GGD) wurde im Jahr 1863 gegründet, um in schwierigen Zeiten zu helfen. Seit ihrer Neuorientierung im Jahr 1993 setzt sie sich für das kulturelle Leben in der Gemeinde ein. In ihren Räumlichkeiten in der alten Tigerfinkenfabrik tagen regelmässig Literaturliebhabende und es werden interessante Ausstellungen, geistreiche Themenabende sowie kleine Bühnen­aufführungen präsentiert. Für den vergangenen Sonntag hat sich der Präsident der GGD, Fritz Franz Vogel etwas ganz Besonderes überlegt: «Um mich von der Masse abzuheben, organisiere ich gerne seriöse kleine Theaterstücke für Erwachsene, welche sich meist um ein bis drei Protagonisten drehen.»

Gegensätzliche Ansichten

Die Aufführung «Airbnb» der Produktionsgemeinschaft NiNA-Theater handelt von zwei starken Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite die lebensfreudige Gästin Miriam Buholzer, die sich aber zurzeit in einer Krise befindet und einen Ausweg in der Esoterik sucht. Auf der anderen Seite der mürrische Airbnb-Vermieter Georg Zanetti, der all seine Hoffnungen aufgegeben hat und sich nur noch den einen Luxus gönnt, Futter für die streunenden Katzen zu kaufen. Mit einer grossen Portion humoristischer und körperbetonter Spielfreude überzeugte das Zweiergespann Franziska Senn und Reto Baumgartner vollends. Auch Kontroverses wurde im Stück behandelt: der Sinn des Lebens, die abnehmende Privatsphäre durch digitale Medien sowie die Frage nach Gerechtigkeit. Das Publikum kam in den Genuss einer geballten Ladung Leben.

Patrick Baljak, Schaffhausen24