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Kultur
08.12.2020

Schaffhausen im künstlerischen Blick

Die Künstlerin und Urban Sketcherin Silvia Todesco lud am 5. Dezember zu ihrer Vernissage der Ausstellung «Schaffhausen im Blick» ein.
Die Künstlerin und Urban Sketcherin Silvia Todesco lud am 5. Dezember zu ihrer Vernissage der Ausstellung «Schaffhausen im Blick» ein. Bild: Märta Strömstedt, Schaffhausen24
Silvia Todesco eröffnete am 5. Dezember mit einer Serie von Acrylbildern und Skizzen ihre Ausstellung. Diese ist aufgrund der Restriktionen bis auf Weiteres geschlossen.

Aus Skizzen entwickelt Silvia Todesco, Grafikerin, Chemikerin und wissenschaftliche Assistentin, Bilder mit reduzierten Inhalten, bei denen Farbe und Gefühl mehr im Vordergrund stehen als die Genauigkeit des Motivs. Die Ausstellung «Schaffhausen im Blick» in der Galerie Kraftwerk in Schaffhausen muss aufgrund der Restriktionen bis auf Weiteres schliessen. Noch ist unklar, ob sie ihre Ausstellung nochmals öffnen darf. Die Bilder sind jedoch sichtbar, wenn durch das Fenster geschaut wird. «Zeichnen ist ein Grundbedürfnis, das ich habe», so Silvia Todesco. Die Schaffhauser Künstlerin probiert immer wieder verschiedenste Sachen im künstlerischen Bereich aus. Im Jahr 2004 hatte sie ihre erste Ausstellung mit Acryl­bildern. «Zwischendurch, nebst der Familie und dem Beruf, geriet das Kunstmachen ein wenig in den Hintergrund», erzählt die Künstlerin. Vor drei Jahren war sie an einem Punkt, an dem sie sich wieder neu orientieren wollte und stiess auf einen neuen Trend, genannt Urban Sketching, welcher sie von Anfang an fasziniert hat. «Es war genau das, nach dem ich immer gesucht habe», erzählt Silvia Todesco.

Urban Sketching

«Seit drei Jahren mache ich nun Urban Sketching», so Silvia Todesco. Die Bewegung wurde vor zwölf Jahren in Amerika gegründet und ist heute eine globale Gemeinschaft. Die Urban Sketcher sind weltweit vernetzt und teilen ihre Leidenschaft online. «Ich habe in Schaffhausen eine lokale Urban-Sketching-Gruppe gegründet. Wir sind zwischen drei und zehn Leute, die sich alle paar Wochen treffen, um zusammen vor Ort zu zeichnen», erzählt die Künstlerin. Auch Silvia Todesco teilt in ihrem Blog unter urban-sketching.ch ihre entstandenen Skizzen. Beim Urban Sketching geht es darum, vor Ort direkt und unverfälscht zu zeichnen. «Das Urban Sketching ist eine spontane Geschichte und viel unmittelbarer, als wenn zu Hause gemalt und das Bild immer wieder überarbeitet wird», erzählt die Urban Sketcherin. Die Skizzen, die im Skizzenbuch entstehen, werden auch vor Ort gleich eingefärbt, vorausgesetzt, das Wetter macht mit. Wenn es regnet oder sehr kalt ist, wird allenfalls zu Hause noch der Feinschliff gemacht. Auch die Motivwahl hängt vom Wetter ab. «Im Winter ist es eventuell zu frisch, um draussen zu sitzen, so setzen wir uns beispielsweise in ein Café und zeichnen verschiedenste Szenen, die gerade im Raum zu beobachten sind. Im Sommer sitzen wir als Gruppe immer wieder an verschiedensten Orten, sei es in Diessenhofen oder am Rheinfall. Wir haben einfach eine so schöne Landschaft, vor der wir endlos verweilen können», so Silvia Todesco. Auch zeichnet die Urban Sketcherin gerne Szenarien beim Pendeln im Zug und studiert ihre Mitmenschen. «Das Skizzieren unterwegs ist sehr schön, um den Moment in aller Ruhe festzuhalten», erzählt die Künstlerin.

Schaffhausen im Fokus

«Schaffhausen im Blick» ist die erste Ausstellung von Silvia Todesco, in der eine Serie von Bildern zu einem Thema zusammengestellt wurde. Sie habe sehr viel daran gearbeitet. Bei fast jedem Acrylbild ging die Künstlerin von einer ihrer Urban-Sketching-Skizzen aus, die in der Ausstellung auch zu sehen sind. Das Malen von Acrylbildern unterscheide sich sehr vom Urban Sketching. Eine Geschichte entstehe: Das Bild wachse über längere Zeit immer mehr und werde überarbeitet oder auskorrigiert. Silvia To­desco versucht beim Acryl jedoch recht frei zu interpretieren. «Ich habe bewusst mit den Perspektiven experimentiert», so die Malerin. Kirchtürme seien im Verhältnis viel zu gross, oder wo es Häuser gegeben habe, seien keine gezeichnet worden. «Ich ging bei den Acrylbildern nicht von der Originalperspektive aus, sondern zeichnete aus meiner Sicht. Sozusagen ein veränderter Eindruck der Realität», erklärt die Künstlerin. Die Möglichkeit, die Ausstellung trotz dieser schweren Zeit durchführen zu können, freut die Künstlerin sehr. «Die Ausstellung ‹Schaffhausen im Blick› ist meine Art, wie ich Schaffhausen sehe. Damit möchte ich den Leuten zeigen, was ich mache, und meine Freude am Objekt sowie zu Schaffhausen vermitteln», erzählt Silvia Todesco.

Mehr Infos zur Ausstellung sind unter urban-sketching.ch zu finden.

Märta Strömstedt, Schaffhausen24