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Kultur
29.12.2020

«Wird es jemals wieder eine Normalität geben?»

Die Köpfe hinter dem Buch-Projekt: Urs Wohlgemuth, Beat Toniolo, Christian Vogt und Armin Ziesemer (v. l.).
Die Köpfe hinter dem Buch-Projekt: Urs Wohlgemuth, Beat Toniolo, Christian Vogt und Armin Ziesemer (v. l.). Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Gedichte, Gedanken und Kurzgeschichten: Im Buch «Worte in Zeiten von Coro-nah + so fern» präsentieren 17 Autorinnen und Autoren ihre Werke.

«Es klingt wohl komisch, aber eigentlich haben wir Glück, dass das Thema Corona noch immer so präsent ist», so der Schaffhauser Künstler und Kulturvermittler Beat Toniolo. Vergangen Dienstag präsentierte er gemeinsam mit Urs Wohlgemuth und Christian Vogt vom Druckwerk Schaffhausen sowie dem Betriebsökonomen und Märchenerzähler Armin Ziesemer sein neustes Kunst-Buch mit dem Titel «Worte in Zeiten von Coro-nah + so fern». Es ist den Vieren gelungen, ein spezielles Werk in einer speziellen Zeit zu schaffen. «Ideen wurden zu Material», so Armin Ziesemer.

100 Prozent Wertschöpfung 

Das gut 90-seitige Buch besteht aus fünf verschiedenen Papierarten. «Davon sind vier Upcycling-Material, wurden also vor dem Kübel gerettet», so Urs Wohlgemuth. Besonders hervorzuheben ist das lasergeschnittene Deckblatt, welches das Buch zu einem sehr aufwendigen Projekt macht.  «Passend zur Corona-Zeit improvisierten wir viel und entwickelten neue Ideen», ergänzt Christian Vogt. Das Buch wurde in einer ersten Auflage von 1000 Stück produziert. 17 Autorinnen und Autoren, darunter Profis aber auch Laien, präsentieren darin ihre Kurzgeschichten, Gedichte, Zitate und Aphorismen zur aktuellen Zeit. Beat Toniolo hatte das Buchprojekt öffentlich ausgeschrieben, eine Jury wählte die besten Geschichten aus. Das Ergebnis: Eine Vielfalt an Werken, von lustigen Zitaten über nachdenkliche Aphorismen bis hin zur erotischen Kurzgeschichte. Einer der Autoren ist Armin Ziesemer. Sein Text entstand aus der Wirtschaftskolumne im «Bock», im Rahmen des Vereins «Wir sind stark gemeinsam», der gegründet wurde, um das lokale Gewerbe, kulturelle Schaffen sowie die Bevölkerung in der Corona-Krise zu unterstützen. 

Am Ende der Medienkonferenz äussert sich Georg Freivogel vom Bücher-Fass zum Buch: «Zuerst war ich sehr kritisch, denn die Leute haben keine Lust mehr, immer und überall über Corona zu lesen. Doch, nachdem ich die Namen der beteiligten Autorinnen und Autoren las, wusste ich, dass es ein gutes Projekt wird.» Die älteste Autorin ist die 84-jährige Schaffhauserin Adèle Lukácsi, der Jüngste, Manuel Alan Mena Ellena, lebt in Wilchingen und besucht die 6. Klasse. 

Das Buch «Worte in Zeiten von Coro-nah + so fern» ist ab sofort im Bücher-Fass erhältlich.

Lara Gansser, Schaffhausen24