Das Pflegeteam 2000 im Buchthaler Gesundheitszentrum Seewadel ist ein 1999 gegründeter, gemeinnütziger Verein und eine Non-Profit-Organisation. Diesem angeschlossen ist das Ärtzteteam Seewadel. Dessen Ärztinnen und Ärzte sind Fachpersonen für ganzheitliche Hausarztmedizin, erste Anlaufstelle bei akuten und chronischen Erkrankungen sowie Vorsorgeuntersuchungen. Die Hausarztmedizin verfügt über modernste Diagnostik für umfassende Abklärungen ihrer Patientinnen und Patienten. Natürlich hat das Pandemiethema Covid-19 auch vor dem Gesundheitszentrum keinen Halt gemacht, weshalb bereits im vergangenen Jahr ausserhalb der Praxisräumlichkeiten das Gsundheitshüsli als kleines Coronatestzentrum für normale und Schnelltests eingerichtet wurde. Selbstverständlich werden Leute, die Symptome aufweisen, ausschliesslich nach einer telefonischen Vereinbarung getestet.
Alle werden auf Covid-19 getestet
Das Ärzteteam besteht aus zwei Lungenfachärzten sowie drei Fachärzten für die Allgemeine Innere Medizin und Arbeitsmedizin. In der momentan aussergewöhnlichen Situation sind diese neben ihrer täglichen «normalen» Arbeit fast rund um die Uhr mit dem Corona-Thema beschäftigt. «Neben den Patienten mit Symptomen werden bei uns auch Leute getestet, welche uns aus Sicherheitsgründen von Firmen aus der Region überwiesen werden», so der Allgemein- und Arbeitsmediziner Bernhard Jäschke. Da äusserlich nicht erkennbar ist, ob jemand an einer Infektion, an einer gefährlichen Erkrankung oder an einer Coronavirus-Übertragung leidet, müssen aus verständlichen Gründen alle auf Covid-19 getestet werden. Erst danach kann über weitere Massnahmen, zum Beispiel über eine normale Grippebehandlung, definitiv entschieden werden. Die Pandemiesituation hat in den vergangenen Monaten aber auch dazu geführt, dass es Leute gibt, die aus Angst den Praxisbesuch ablehnen, obwohl für sie die Konsultation eines Arztes dringend wäre. Dabei müssten sie nichts befürchten, weil das Gsundheitshüsli für die Covid-19-Tests bewusst unabhängig von der Praxis und ohne direkten Kontakt zu dieser geführt wird. Zum Glück lassen sich die chronisch Erkrankten jedoch in den seltensten Fällen von einem nötigen Arztbesuch abhalten. Die Angst der anderen kommt aber nicht von ungefähr, denn viele fühlen sich durch die unglückliche Kommunikation und den Zwiespalt der Entscheidungsträger je länger je mehr bedroht und in Panik versetzt als ruhig und sachlich informiert zu sein.
Weitere Folgen nicht auszuschliessen
Auch im Ärztezentrum haben sich die Verantwortlichen in der Vergangenheit von der Politik mehr sachliche und vor allem inhaltlich fundierte Formulierungen gewünscht. «Der Mensch ohne Fachwissen und erklärende Informationen kann Gefahren und Risiken nur sehr schlecht einschätzen», sagt der Lungenfacharzt Eberhard Scharf. Mitunter führt genau diese Situation zu noch mehr Stress, Stimmungsschwankungen, Panikzuständen sowie im schlimmsten Fall zu Depressionen. Verursacht durch (verordnet) fehlende soziale Kontakte, Vereinsamung und das Gefühl, selbst fürs eigene Umfeld, nutzlos zu sein. Auch der fehlende Freizeitstress, der viele Menschen, für die eine solche Situation ein nicht überwindbares Hindernis bedeutet, auf sich selbst zurückwirft, leistet seinen Beitrag zur Möglichkeit des persönlichen Krankwerdens. Die Spätfolge dürfte dann eine Häufung medizinischer und psychotherapeutischer Therapien sein. Dass es solche Fälle gibt, ist bereits bekannt. «Eine Statistik darüber wird nicht geführt, vielleicht aber im Nachhinein», so Eberhard Scharf. Nachdem seit vergangener Woche auch in Schaffhausen geimpft wird, können sich die Über-75-Jährigen und Patienten mit schweren Vorerkrankungen bei der Hausarztmedizin Buchthalen für die Covid-19-Impfung anmelden. Geimpft wird allerdings im kantonalen Impfzentrum. Für alle anderen gilt nach wie vor, sich an die Hygiene- und Abstandsregeln des Bundesamtes für Gesundheit zu halten.