Als vierter Kanton in der Schweiz hat Schaffhausen vergangene Woche seine Notfalltreffpunkte (NTP) in Betrieb genommen. Um die Bevölkerung entsprechend zu informieren, wurde am Freitag in jeden Haushalt des Kantons ein Informationsflyer verteilt. Diese enthalten nicht nur Informationen zu den NTP in der näheren Umgebung des Wohnorts, sondern auch Tipps für das richtige Verhalten bei einem Ereignisfall.
Ein Notfalltreffpunkt ist eine vielseitig einsetzbare Erstanlaufstelle, die von der Bevölkerung bei Evakuierungen, für den Informationsaustausch mit den Behörden sowie als Abgabestelle von Gütern zur Deckung von Grundbedürfnissen wie beispielweise Trinkwasser aufgesucht werden können. Nebst der Informationsverbreitung durch Sirenen, Radiodurchsagen und der App Alertswiss sind die NTP also eine weitere Möglichkeit, im Falle eines Grossereignisses die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.
Nur im Ereignisfall betrieben
«Bedingung für die NTP ist, dass es leicht erreichbare und bekannte Standorte sind», erklärt Bruno Litschi, Leiter Abteilung Bevölkerungsschutz des Kantons Schaffhausen. In jeder Gemeinde gibt es mindestens einen Notfalltreffpunkt – gesamthaft sind es 40 solcher im Kanton. Für die Mehrheit der Bevölkerung sind sie innerhalb von 15 Minuten zu Fuss erreichbar. Die Standorte sind mit einer weissen Tafel mit einem orange-blauen NTP-Logo gekennzeichnet. Alle Standorte sind im Internet unter notfalltreffpunkt.ch sowie auf der GIS-Plattform von Schaffhausen ersichtlich. Jeder NTP ist mit Material wie beispielweise einem Notaggregat, Leuchtwesten, Beleuchtung, einem Funkgerät und so weiter ausgerüstet. Ein Notfalltreffpunkt wird nur im Ereignisfall von den entsprechenden Gemeindebehörden in Betrieb genommen. Dies erfolgt innerhalb einer Stunde nach Anordnung und der NTP wird von mindestens zwei Personen unterhalten. Die Sicherstellung des Betriebs eines NTP und die Rekrutierung von Freiwilligen ist Sache der Gemeindeführungsorganisation. «Es ist geplant, das ganze Evakuierungskonzept im Rahmen einer Übung zu überprüfen», sagt Bruno Litschi. «Wir wollen mit den Freiwilligen in den Gemeinden üben, damit es auch eins zu eins durchgespielt werden kann. Der Zeitpunkt der Übung richtet sich aber nach der Entwicklung der Corona-Pandemie.