Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Essen & Trinken
09.02.2021

Ein Hauch Afghanistan

Das afghanische Nationalgericht «Kabouli Palau», Fladenbrot und Chai Tee konnten mit der Essbox der Afghanistanhilfe nachgekocht werden.
Das afghanische Nationalgericht «Kabouli Palau», Fladenbrot und Chai Tee konnten mit der Essbox der Afghanistanhilfe nachgekocht werden. Bild: zVg.
Die Schaffhauser Afghanistanhilfe brachte mit ihrer «Aktion Essbox» den Gönnerinnen und Gönnern des Vereins ein Stück Afghanistan nach Hause. Diese konnten ein Nationalgericht des fernöstlichen Landes nachkochen.

Der alljährliche Benefizanlass der Afghanistanhilfe dient dazu, die Gönnerinnen und Gönner über die aktuelle Situation in Afghanistan zu informieren, zu zeigen, wie ihre Spenden im vergangenen Jahr eingesetzt wurden, und einen Einblick in die Gepflogenheiten des fernöstlichen Landes zu gewähren. Doch coronabedingt wurde die Veranstaltung im vergangenen Jahr nicht durchgeführt. «An einer Sitzung im letzten September haben wir deshalb ein Brainstorming gemacht, in welcher Form wir unsere treuen Spenderinnen und Spender sowie Interessierte über unsere Organisation informieren und ihnen gleichzeitig das Land ein bisschen näherbringen könnten», erklärt Sabrina Cejka Herrmann, Vorstandsmitglied der Afghanistanhilfe. Daraus entstand die «Aktion Essbox».

Brauchtümer näherbringen

Bis Mitte Januar konnten interessierte Personen eine Essbox bei der Afghanistanhilfe bestellen. In einem Paket waren Rezepte – zusammengestellt von einer Afghanin – zum Nationalgericht «Kabouli Palau», Fladenbrot und Chai Tee enthalten. Zudem waren darin auch alle unverderblichen Lebensmittel und Gewürze, die zum Nachkochen zuhause gebraucht wurden, zu finden. Damit auch Unerfahrene das Gericht zuhause zubereiten konnten, drehte der Verein kurz vor Weihnachten ein Video mit Erklärungen. «Wir wollten, dass wirklich alle, die Lust verspüren ein afghanisches Gericht zu kosten, auch die Möglichkeit dazu erhalten», meint Sabrina Cejka Herrmann. So konnten die bestellenden Personen dem Koch Zia Tahiri und Patrick Caprez, Mitglied der Afghanistanhilfe, per Video bei der Zubereitung des Gerichts über die Schulter schauen. Doch bei diesem einen Film blieb es nicht. Da aufgrund der Corona-Pandemie auch keine Projektreise durchgeführt werden konnte, beschloss der Verein, den Gönnerinnen und Gönnern vor allem die Menschen aus dem fernöstlichen Land und ihre Brauchtümer näherzubringen. «Wer könnte besser davon erzählen als diejenigen, welche die afghanische Gastfreundschaft am eigenen Leib erfahren durften?», fragt Sabrina Cejka Herrmann. «So entstand der Film über die afghanische Gastfreundschaft, in dem jedes Mitglied sein eigenes, eindrückliches Erlebnis schildert.»

«Die Resonanz war wirklich beachtlich.»
Sabrina Cejka Herrmann, Projektteammitglied der «Aktion Essbox»

220 Boxen verkauft

Hinter der «Aktion Essbox» steckt viel harte Arbeit. Flyer mussten gestaltet, die Boxen geplant, die Filme gedreht und Pakete verpackt werden. «Insgesamt waren 13 Mitglieder der Afghanistanhilfe am Projekt beteiligt», so Sabrina Cejka Herrmann. Doch der grosse Aufwand lohnte sich: «Die Resonanz war wirklich beachtlich! Wir haben gehofft, 100 Boxen verteilen zu können und haben schlussendlich 220 Boxen verkauft», sagt das Projektteammitglied. Ausgeliefert wurden die Pakete von zwei Piloten, die im Moment aufgrund der Corona-Pandemie viel freie Zeit haben. «Die Essbox der Afghanistanhilfe ist eine grossartige Idee! Die Umsetzung finde ich wunderschön und total gelungen», äussert sich einer der Piloten, Peter Herrmann, zum Projekt.
Auf die Frage hin, wie die Aktion bei den Gönnerinnen und Gönnern ankam, erklärt Sabrina Cejka Herrmann: «Bis auf zwei konstruktive Kritiken, haben wir ausschliesslich begeisterte Rückmeldungen erhalten.» Dies bestätigt auch Urs Meier, der für seine Kinder mehrere Essboxen bestellte. «Es ist eine originelle und kreative Sache und ich glaube durchaus geeignet, auf eine Art etwas ‹Nähe› zu den Leuten in Afghanistan zu vermitteln.» Aktionen dieser Art seien spannend und reizvoll und «heben sich wohltuend vom übrigen Spendeneinerlei ab», so Urs Meier.

Nathalie Homberger, Schaffhausen24