Die jährlich erhobene Verkehrsunfallstatistik enthält nur Verkehrsunfälle, die der Polizei gemeldet und von ihr bearbeitet wurden. Die 567 registrierten Verkehrsunfälle bedeuten einen Höchststand in den vergangenen 10 Jahren. Von den 212 Verletzten sind 160 leicht und 52 schwer verletzt worden. Im Vergleich zur Anzahl der Verkehrsunfälle stieg die Anzahl der Verletzten zum Glück nur leicht. Dennoch verlor eine Person bei einem Unfall ihr Leben. Auffallend ist eine deutlich höhere Anzahl an E-Bike-Unfällen. Die häufigste Unfallursache war ein allgemeiner Fahrfehler. Das sind solche, die auf eine fehlerhafte Fahrweise zurückzuführen sind. Dazu gehören Streifkollisionen, Manövrierunfälle oder auch das zu geringe Abstandhalten. An zweiter Stelle folgt das Missachten des Vortrittsrechts beim Signal «Kein Vortritt» und das Übersehen eines Stoppsignals, des Rechtsvortritts oder eines Lichtsignals. Nach der Unaufmerksamkeit und Ablenkung (zum Beispiel durch Telefonieren, Anzünden einer Zigarette, Manipulieren am Radio oder Navigationsgerät, Ablenkung durch überlaute Musik, Mitfahrer und so weiter) folgt als vierte Hauptursache das Nichtanpassen der Geschwindigkeit, sei dies an die Linienführung, die Witterung, wie beispielsweise Schnee, oder auch an die Verkehrsverhältnisse. Im Jahr 2020 mussten etwa gleich viele Lenkerinnen und Lenker aufgrund des Verdachts des Führens eines Fahrzeuges in fahrunfähigem Zustand verzeigt werden wie im Vorjahr. 25 Unfälle unter Alkoholeinfluss Insgesamt wurden 113 Fahrzeuglenkerinnen und -lenker mit einem zu hohen Alkoholgehalt kontrolliert. Davon waren 74 mit einem Wert von 0,40 Milligramm Alkoholgehalt pro Liter Atemluft (0,8 Promille Alkoholgehalt im Blut) oder mehr unterwegs.
Mit dieser Menge wird der Person vor Ort der Führerausweis abgenommen. Betroffen davon waren vier Berufschauffeure und drei Neulenkende, welche die ersten drei Jahre nach bestandener Prüfung dem Alkoholverbot unterliegen. Im Berichtsjahr wurden 25 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss verzeichnet. Beim Fahren unter Drogeneinfluss war ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Die Polizei warnt auch vor dem Fahren nach der Konsumation von CBD-Produkten. Der Konsum solcher Genussmittel ist zwar legal, jedoch kann das Fahren, je nach Wirkung und Menge des Produkts, das konsumiert wurde, strafbar sein. «Jeder Verkehrsunfall ist einer zu viel», betont Martin Tanner, Chef der Verkehrspolizei. Mit voller Aufmerksamkeit auf den Strassenverkehr könnten alle dazu beitragen, dass die Unfallzahlen im Kanton zurückgehen.