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Gesellschaft
30.03.2021
27.05.2021 08:39 Uhr

Deutliche Zunahme bei der minderschweren Gewalt

Im Kanton Schaffhausen sind die Einbruchdiebstähle im Pandemiejahr 2020 um einen Drittel gesunken. (Symbolbild)
Im Kanton Schaffhausen sind die Einbruchdiebstähle im Pandemiejahr 2020 um einen Drittel gesunken. (Symbolbild) Bild: Pexels
Die polizeiliche Kriminalstatistik der Schaffhauser Polizei liegt vor. Gesamthaft sind die Delikte im Vergleich zum Vorjahr von 4534 auf 4260 Straftaten gesunken.

Aus der Kriminalstatistik der Schaffhauser Polizei ist ersichtlich, wie viele Fälle an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden rapportiert wurden. Fälle, die direkt bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht wurden, wurden nur dann erfasst, wenn sie polizeiliche Massnahmen wie zum Beispiel Hausdurchsuchungen oder Einvernahmen zur Folge hatten. Nicht erfasst wurden die Widerhandlungen gegen Vorschriften des Strassenverkehrsrechts. Diese sind der Verkehrsunfallstatistik der Schaffhauser Polizei (siehe «Bock» vom 23. März) zu entnehmen. Im Bereich des Strafgesetzbuchs wurden im vergangenen Jahr 3370 Straftaten registriert. Dies entspricht einer Abnahme gegenüber 2019 um minus zwei Prozent. Hinzu kommen 598 Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (15 Prozent weniger) und 292 Straftaten gegen das Ausländergesetz (26 Prozent weniger). Gesamthaft beträgt die Abnahme der Delikte im Kanton Schaffhausen rund sechs Prozent. Das Entspricht einer Abnahme von 4534 (2019) auf 4260 Straftaten (2020). Die schweren Gewalttaten wie Tötungsdelikte und schwere Körperverletzungen sowie Vergewaltigungen und qualifizierte Raubdelikte, sind von 32 auf 27 Fälle zurückgegangen. Dagegen ist im Bereich der angewandten minderschweren Gewalt wie einfache Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel, Angriff, Raub, Nötigung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte ein Anstieg um 19 Prozent beziehungsweise von 332 auf 396 Fälle zu verzeichnen.

Ein Drittel weniger Einbruchdiebstähle

Die angedrohte minderschwere Gewalt wie Drohungen und Erpressungen hat im Vergleich zu 2019 um 43 Prozent zugenommen. Dies bedeutet einen Anstieg von 98 auf 140 Fälle. Der Bereich der Vermögensdelikte verzeichnet dagegen eine Abnahme um rund drei Prozent (1760 gegenüber 1713 Straftaten). Wie bereits 2019 ist auch im vergangenen Jahr bei den Einbruchdiebstählen erneut eine nicht unerhebliche Abnahme zu verzeichnen. Diese sind von 143 auf 96 Delikte gesunken, was einem Rückgang von einem Drittel entspricht. Verschiedene Diebstahlarten verzeichneten klare Rückgänge (Taschendiebstähle minus 38 und Einbruchdiebstähle minus 33 Prozent). Dies ist zum einen auf die pandemiebedingten Verhaltensveränderungen in der Bevölkerung (Einschränkungen der Mobilität, Social Distancing und Homeoffice) und zum andern auf die mit den zeitweisen Grenzschliessungen einhergehende Abwesenheit professionell agierender Täterschaften aus dem Ausland zurückzuführen. Die Zunahme der im Cybermodus begangenen Betrugsstraftaten dürfte massgeblich durch das veränderte Einkaufsverhalten, namentlich dem Onlineshopping sowie die allgemeine Hinwendung zu vermehrter digitaler Interaktion beeinflusst worden sein.
Ebenfalls zugenommen haben die Straftaten der häuslichen Gewalt. Im Vorjahresvergleich stiegen diese um rund zehn Prozent.

Marcel Tresch, Schaffhausen24