Kari, misstrauisch: Vertrauen ist schnell erschöpft, wenn es in Anspruch genommen wird.
Eine Freundin aus Neuhausen schwärmt von einem verwunschenen, etwas wilden, vor Litterern gut geschützten Park. Kultur und Natur statt Beton und Glas. Sie begreife nur nicht, warum so ein lauschig kühler Fleck mehr kosten solle als ein mittelgrosses Mehrfamilienhaus. Mönchsgrasmücken und Zilpzalps wüssten sicher auch ein minder luxuriöses Ambiente zu schätzen. Und ihre Kinder und Enkel auch.
Was ist ein Schnitzel und was eine Wurst? «Die EU» hat sich’s nicht nehmen lassen: Sie will allen 450 Millionen Bürgern der EU verbieten (gerne auch den Schweizern), Dinge als Wurst zu bezeichnen, die …ääähmm … kein Fleisch enthalten. Da stellt sich die Frage: Ist «Wurst» eigentlich die Bezeichnung für eine Form oder für den Inhalt? Oder ist das «wurscht»? Anders gefragt: Gibt es «Würste», die nicht aus Fleisch sind, z.B. gebastelt aus Stoff, aus Plastik, mit Luft gefüllt oder aus Kitt? Oder wenn die Kleine rückwärts ins Klo schaut und … sich freut, wenn es gross ist, das Ding … Ausserdem: Was hat der Inhalt einer Bratwurst mit Fleisch zu tun? Umgekehrt: Filet im Teigmantel ist zwar Fleisch, aber keine Wurst. Schwierig. Nun, trotz aller semantischen Bedenken hat das EU-Parlament beschlossen, dass Würste z.B. aus Tofu nicht als «vegane Würste» bezeichnet werden dürfen. Als was sonst, hat es nicht vorgeschrieben. Vermutlich, weil den Leuten nichts eingefallen ist. Das Einzige, das unsereriner dazu einfällt: Politiker, die solches regeln, sind auch – und zwar intellektuell ausgesprochen kleine – … Würstchen.
A., nervig wie immer: Hast du Freunde? – Was für eine Frage? Dutzende, aus Schulzeit, Militärdienst, Studium, Sportvereinen, früheren Arbeitsplätzen. – A: Er meine Freunde wie … wie Familie. Untrennbar verbunden, nur eben nicht durch «Blut», sondern einfach so, durch Geschichte oder Schicksal, ein Leben lang, unabhängig von Zeit und Ort und Umständen. – Solche, für die man morden würde, ohne Familie zu sein? – Auch das. Solche, die nicht nur mit Geld aushelfen, dich trösten und dir recht geben bei Streitereien, die gute und elende und sogar die letzten Stunden bei dir sind. Ohne zu müssen. Weil sie wollen. – Freunde, die … ja, was denn eigentlich? Menschen, auf die man sich 100-prozentig verlassen kann? – Nein, solche, bei denen sich diese Frage gar nicht stellt. – Gibt es das ausserhalb der Familie? – Schön, wenn innerhalb. Aber vielleicht deine Frau oder dein Mann. – Also vielleicht nur einen oder eine? – Vielleicht. Deshalb ja die Frage. – Macht die Frage Sinn? Was sind dann die vielen, die man «Freunde nennt? – Auch Freunde. – Aber andere als der- oder diejenige, der/die am Ende übrig bleibt? Ist das nicht eine traurige Frage? – Warum? – Weil’s einsam scheint, wenn man viele Freunde hat, aber nicht diese(n) eine(n). – Muss nicht sein. War nur eine Frage. – Ich glaube, ich brauche einen Gin Tonic.
Ein lieber Freund auf Klagen wegen «Rheuma»: Schön ist sterben.