Die Tage werden kürzer, die Abende länger und genau dann, wenn sich die Dunkelheit über Schaffhausen legt, soll die Innenstadt in einem Meer aus Lichtern erstrahlen. Vom 29. Oktober bis 9. November feiert die Stadt ihr erstes Rheinlicht-Festival. Zehn Tage lang wird die historische Altstadt zur Bühne für Lichtkunst aus der Schweiz und Europa.
«Wir wollten auch in Schaffhausen ein Lichtfestival schaffen, so wie es sie etwa in Luzern oder in der Lenzerheide gibt», sagt Mitorganisator und Co-Präsident des Vereins Rheinlicht Roger Staub. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, Erkern und verzierten Fassaden biete dafür die perfekte Kulisse: «Auf kleinem Raum ist hier unglaublich viel möglich, alles ist gut erreichbar, und die Lichtkunst kommt zwischen den alten Mauern besonders schön zur Geltung.»
Eine Altstadt voller Lichter
Der sogenannte Lichtweg führt Besucherinnen und Besucher vom Bahnhof (Schwertgasse) über den Fronwagplatz und den Herrenacker bis ins Museumsquartier, weiter zur Rhybadi, zum Freien Platz und endet schliesslich auf dem Munot, wo drei Installationen den krönenden Abschluss bilden. Zwei davon sind bereits von weitem sichtbar, eine leuchtet in der Kasematte.
Zwischen 18 und 22 Uhr sind die Installationen zugänglich. Die meisten sind kostenlos, für einige – etwa im St. Johann oder im Museumsquartier – wird Eintritt erhoben. «Wir hoffen auf eine gewisse Solidarität», sagt Roger Staub. «Denn mit dem Ticketkauf unterstützen die Besucherinnen und Besucher direkt das Festival.»
Lichtkunst zum Eintauchen
Für das erste Rheinlicht-Festival wurden Künstlerinnen und Künstler gezielt für die jeweiligen Orte ausgewählt. Zwei der Werke sind speziell für Schaffhausen geschaffen worden. Künftig sollen noch mehr Installationen individuell für die Stadt entstehen, erklärt Staub. Im Gegensatz zu den grossen Fassadenprojektionen beim Stars in Town setzt das Rheinlicht-Festival auf ein vielfältiges Lichtspektrum: begehbare Installationen, LED-, Laser- und UV-Licht, jede Station soll auf ihre eigene Weise überraschen. Ein übergeordnetes Motto gibt es nicht, nur eine Leitidee: «Schaffhausen im schönsten Licht.»
Ein Ort zum Staunen und Verweilen
Neben den Installationen soll auf dem Fronwagplatz mit Glühwein- und Essensständen ein kleines Festivalzentrum entstehen, das zum Verweilen einlädt. «Wir möchten, dass die Leute nicht nur durchlaufen, sondern auch bleiben, sich begegnen und die Atmosphäre geniessen», erzählt der Co-Präsident. Unterstützt wird das Festival unter anderem vom Kulturraum Schaffhausen und der Windler-Stiftung. Schon im Vorfeld sei das Echo gross, erzählt Staub: «Viele freuen sich darauf und wir hoffen, die sonst eher tristen Novembertage mit Licht, Wärme und Staunen zu füllen.»