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Kanton
23.10.2025
21.10.2025 16:56 Uhr

Unbezahlte Care-Arbeit im Fokus am Vier-Ländertreffen

Delegation des 4-Ländertreffens 2025 in Bern.
Delegation des 4-Ländertreffens 2025 in Bern. Bild: SBLV
Die Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz vertreten gemeinsam rund 646  000 Bäuerinnen und Landfrauen. Diese Frauen leisten tagtäglich rund 4 bis 5.5 Stunden unbezahlte Care-Arbeit – sei es in Familien, Betrieben oder Gemeinschaften. Care-Arbeit ist das Fundament unserer Gesellschaft, bleibt aber unsichtbar und unbezahlt. Am Vier-Ländertreffen vom 14. bis 16. September 2025 in Bern, forderten die Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen dieser Verbände deshalb: Unbezahlte Care-Arbeit muss sichtbar, anerkannt, in Wert gesetzt und rentenwirksam werden!

Die Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz vertreten gemeinsam rund 646  000 Bäuerinnen und Landfrauen. Diese Frauen leisten tagtäglich rund 4 bis 5.5 Stunden unbezahlte Care-Arbeit – sei es in Familien, Betrieben oder Gemeinschaften. Care-Arbeit ist das Fundament unserer Gesellschaft, bleibt aber unsichtbar und unbezahlt. Am Vier-Ländertreffen vom 14. bis 16. September 2025 in Bern, forderten die Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen dieser Verbände deshalb: Unbezahlte Care-Arbeit muss sichtbar, anerkannt, in Wert gesetzt und rentenwirksam werden!

Erkenntnisse: Care-Arbeit ist systemrelevant – und unsichtbar

Care-Arbeit umfasst alle unbezahlten Tätigkeiten rund um die Betreuung, Pflege – auch pflegebedürftiger Erwachsener – Haushaltsführung, Verpflegung, Familienmanagement, Administration, Freiwilligenarbeit – sei es innerhalb der Familie, in der Landwirtschaft oder den ländlichen Räumen. Diese Arbeit wird überwiegend von Frauen geleistet und trägt entscheidend zum sozialen Zusammenhalt und zur Funktionsfähigkeit unserer Gesellschaft bei. Sie ermöglicht ausserdem erhebliche Einsparungen im Bereich der privaten und öffentlichen Finanzen. Ohne diese Arbeit würde unsere Gesellschaft stillstehen, doch sie bleibt wirtschaftlich und politisch unterbewertet.

Gleichstellung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie hängen massgeblich von der Anerkennung von Care-Arbeit ab

Nur wenn die Care-Arbeit angemessen bewertet wird, lassen sich faire Arbeitsbedingungen und echte Chancengleichheit erreichen. Die Diskussionen und Beiträge aus den vier Ländern zeigten deutlich: Strukturelle Benachteiligung und die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit zwischen Männern und Frauen – verstärkt durch ihre mangelnde finanzielle Attraktivität – tragen direkt zum Renten-Gender-Gap und zu Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt bei. Frauen erhalten noch immer rund ein Drittel weniger Rente als Männer.

Begrenzte Infrastruktur auf dem Land

Fehlende Kinderbetreuung und Pflegeinfrastruktur erschweren die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit in ländlichen Räumen noch mehr als im städtischen Bereich.

Forderungen: Politische und gesellschaftliche Aufwertung der Care-Arbeit

Die Verbände der vier Länder appellieren daher gemeinsam an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, Care-Arbeit endlich sichtbar zu machen und fair zu bewerten. Sie fordern:

  • Sorgearbeit fair verteilen
  • Rentenwirksamkeit sicherstellen
  • Gleichstellung konsequent umsetzen
  • Betreuungs- und Pflegeinfrastruktur sicherstellen
  • Sichtbarkeit schaffen durch Sensibilisierung und Bildungsmassnahmen

«Eine gerechte Verteilung – die frühzeitig diskutiert werden muss – und eine wirksame Aufwertung der Care-Arbeit können die Lohn- und Rentenlücke zwischen Frauen und Männern verringern – ein Gewinn für die ganze Gesellschaft und für alle, die Care-Leistungen erbringen oder darauf angewiesen sind.»

Anne Challandes, Präsidentin Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV.

Die gesamte Medienmitteilung und weitere Hintergrundinfos zum Thema sind auf der Website landfrauen.ch zu finden.

Schaffhausen24, Originalmeldung SBLV