Unter den 40 diesjährigen Absolventinnen der Bäurinnenschule waren auch drei Schaffhauser Frauen: Mirjam Bührer, Lena Rüedi, Leana Anina Ochsner. Der Besuch der Bäuerinnenschule ergibt zwar noch keinen formellen Abschluss, aber der schulische Teil – eine Voraussetzung für die Berufsprüfung – ist geschafft.
In seinem Grusswort würdigte Direktor Ueli Voegeli die vielseitige Rolle der Bäuerin – als Mitunternehmerin, Familienmanagerin, Ressourcenschützerin und vieles mehr. Er appellierte an die Absolventinnen und Absolventen: «Ihr Wirken bleibt zwar oft unsichtbar, es ist auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb aber unentbehrlich. Stellen Sie deshalb Ihr Licht nicht unter den Scheffel!»
Auch Jeanette Zürcher-Egloff, Vize-Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands gratulierte den Absolventinnen und Absolventen: «Nun gilt es, das angeeignete Wissen anzuwenden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.»
Urkunden und Gaumenschmaus
Alle Anwesenden kamen in den Genuss eines feinen Abendessens und eines köstlichen Dessertbuffets – ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus, zubereitet von der Küchencrew des Strickhofs Wülflingen. Der feierliche Höhepunkt des Abends bildete die Übergabe der Urkunden und Modulpässe an die beiden Abschlussklassen, begleitet von kräftigem Applaus. Dazwischen blickten die Absolventinnen und Absolventen des berufsbegleitenden Kurses mit einer Schnitzelbank humorvoll auf ihre Weiterbildung zurück.
Am Plantahof konnten ebenfalls drei Schaffhauserinnen ihren Fachausweis entgegennehmen: Anita Lehmann aus Wilchingen, Isabelle Gysel aus Beringen und Marlene Wattinger aus Thayngen haben vergangenes Jahr die Bäurinnenschule abgeschlossen und jetzt am Plantahof ihren Fachausweis gemacht.
Im Gespräch mit der frisch gekürten Landwirtin Leana Ochsner:
Schaffhauser Bauer: Leana, was hat dich motiviert, die Bäurinnenschule zu machen?
Leana Ochsner: Ich möchte den Landwirtschaftsbetrieb meiner Eltern übernehmen und zeitlich hat die Bäurinnenschule nach meiner Fachmatur und vor dem Beginn meines Studiums gut reingepasst. Um den Betrieb zu übernehmen, muss ich aber dann noch den Fachausweis machen.
Was hat dir an der Bäurinnenschule
am meisten gebracht?
Leana: Betriebslehre fand ich am interessantesten. Es ist zwar anstrengend und nicht immer einfach zu verstehen, gibt aber einen guten Einblick, worauf es bei der Betriebsführung ankommt und was man dabei beachten muss. Auch die Produktverarbeitung fand ich vielseitig. Ich habe festgestellt, dass es gar nicht so schwierig ist, Produkte zum Beispiel mit Sterilisieren und Einmachen haltbar zu machen. Vieles ist gar nicht so kompliziert, wie ich gedacht habe. Man kann viele Produkte selbst herstellen und es gibt für alles nicht nur eine Methode.
Wirst du jetzt den Fachausweis machen?
Leana: Meine Eltern wollen, dass ich mich zu nichts verpflichtet fühle. Deswegen starte ich im September mit einer Ausbildung zur Physiotherapeutin. Die Fachhochschule ist in Landquart. Ich werde also erstmal zuhause ausziehen. Am Wochenende werde ich jeweils nach Hause kommen, weil ich im STV Hallau noch Trainings im Steinheben und Steinstossen leite.
Bis zur Betriebsübernahme hast du
also noch Zeit?
Leana: Meine Eltern führen den Betrieb erstmal noch weiter. Sie werden mich auch unterstützen, wenn ich ihn übernehme und sind offen für neue Betriebszweige. Ich kann auf die Erfahrung und das Wissen von meinem Vater und meiner Mutter zurückgreifen. Wahrscheinlich werde ich aber auch nach dem Fachausweis noch den einen oder anderen Kurs machen, um mich weiterzubilden. Die Agrarpolitik fordert viel Weitblick und man muss immer am Ball bleiben.