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Kanton
17.07.2025

Vom Metall zur Landwirtschaft

Seinen Traktor hat Luca Gretener selbst  geschmückt – inklusive Schwimmflügeli.
Seinen Traktor hat Luca Gretener selbst geschmückt – inklusive Schwimmflügeli. Bild: Nici Peter
Luca Gretener aus Ramsen ist der einzige Schaffhauser unter den neuen Landwirten EFZ des Kompetenzzentrums für die Landwirtschaft Arenenberg. Nach seiner ersten Lehre als Metallbauer folgte er seiner wahren Berufung.

Rund 50 festlich geschmückte Traktoren reihten sich kürzlich auf der Wiese am Arenenberg aneinander – ein farbenfrohes Bild zur Diplomfeier der frischgebackenen Landwirtinnen und Landwirte EFZ. Wer konnte, erschien mit dem eigenen Traktor – so auch der einzige Absolvent aus dem Kanton Schaffhausen: Luca Gretener aus Ramsen.

Neuer diplomierter Landwirt

Sein Weg in die Landwirtschaft war nicht ganz geradlinig: Zuerst absolvierte er eine Lehre als Metallbauer. Doch die Leidenschaft für die Landwirtschaft begleitete ihn seit seiner Kindheit – immer schon half er auf dem elterlichen Betrieb mit. Nach der ersten Ausbildung entschied sich Luca, seiner Begeisterung zu folgen und eine zweite Lehre als Landwirt EFZ anzuhängen.

Das erste Lehrjahr verbrachte er auf einem Milchwirtschaftsbetrieb in Neunforn, das Abschlussjahr bei der Familie Brütsch in Schaffhausen, wo der Fokus auf intensivem Ackerbau liegt – typisch für die Region.

Im Gespräch mit dem frisch diplomierten Landwirt:

Schaffhauser Bauer: Luca, wie fühlt es sich an, das EFZ-Diplom in den Händen zu halten?Luca Gretener, Landwirt Ramsen: Die beiden Jahre sind sehr schnell vergangen. Jetzt das Diplom zu haben, ist einfach nur schön.

Was war dein Lieblingsfach in der Berufsschule?
Luca: Mechanisierung und Pflanzenbau. Tierhaltung war eher nicht so meins.

Was konntest du im zweiten Lehrjahr bei Familie Brütsch lernen, was du in Neunforn nicht kennengelernt hattest?
Luca: In Neunforn lag der Schwerpunkt auf der Milchwirtschaft, während bei Familie Brütsch der Ackerbau im Vordergrund stand. Besonders spannend war für mich, dass ich dort die Grundsätze und Strategien des biologischen Anbaus kennenlernen konnte – ein Bereich, mit dem ich zuvor kaum in Kontakt gekommen war. Ich konnte sehr viel für die Zukunft mitnehmen.

Warum hast du dich entschieden, nach der Ausbildung zum Metallbauer noch Landwirt zu lernen?
Luca: Ich würde später gerne den elterlichen Betrieb übernehmen.

Was fasziniert dich an der Landwirtschaft?
Luca: Die Vielseitigkeit. Als Landwirt kann man sich entfalten, eigene Ideen umsetzen und sich auf das spezialisieren, was einem Freude bereitet.

Was für einen Betrieb führt eure Familie in Ramsen?
Luca: Acker- und Gemüsebau.

Wie schätzt du die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft ein? Gibt es Hoffnungen oder Sorgen?
Luca: Es ist schwierig. Ich denke, der klassische Ackerbau wird in unserer Region zurückgehen. Die Zukunft liegt wohl eher in der Produktion von verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch und Gemüse.

Was würdest du Jugendlichen raten, die Landwirt werden wollen?
Luca: Machen! Einen schöneren Beruf gibt es nicht! 

Schaffhausen24, Originalmeldung Nici Peter