Da kommen sie – die blumengeschmückten Brummer in der traditionellen Traktorenparade der Absolventen und Absolventinnen der Grundbildung Landwirtschaft. Und wer führt sie an? Eine blonde Prinzessin auf einem weissen Schimmel – mit langem hellblauen Tüllkleid. Wie im alten Märchen. Im modernen Märchen fährt die Prinzessin im langen weissen Kleid einen glänzenden Fendt 211 Vario TMS, der Prinz im schwarzen Sako einen FIATAGRI F130. Stolz führte die Abschlussklasse 2025 ihre herausgeputzten grossen und kleinen, alten und neuen Traktoren den Besuchern der Abschlussfeier vor.
Strickhof Direktor Urs Voegeli strahlte. «Es ist ein grosser Freudentag, an dem wir die jüngsten Landwirte und Landwirtinnen feiern!» Er verglich die Absolvierenden mit ihren Traktoren von der Parade. Einige brauchen mehr Zeit, brauchen ab und zu den Besuch einer Werkstatt, aber alle haben es geschafft.
Kuhdreck einsammeln fürs Labor
Wie es wirklich war in der Schule, zeigten die Darbietungen der Absolvierenden; zum Beispiel Kuhdreck einsammeln fürs Labor oder der korrekte Schnitt eines Obstbaumes.
Christian Müller, Präsident des Schaffhauser Bauerverbands freute sich: «Ich bin stolz auf unseren Beruf und auf diese jungen Leute!» Es gebe kaum einen anderen Beruf, in dem die jungen Auszubildenden schon mit 16 Jahren in eine fremde Familie verpflanzt werden. Eltern, Ausbildende, Schule, landwirtschaftliche Gremien – es braucht vieles, damit jemand eine Lehre erfolgreich abschliessen kann.
«Sie sind die Hoffnung!» rief Jimmy Mariéthoz, Direktor des Schweizerischen Obstverbands den Absolvierenden zu. «Obstfachfrau- Obstfachmann ist weit mehr als ein Beruf, es ist eine Berufung.» In der Ausbildung hätten die Lernenden einen jungen Baum gepflanzt. Dieser sei zart und brauche Pflege. Er wächst, wird stärker und bringt Früchte. So sei es auch mit der Ausbildung. «Bleiben Sie neugierig, behalten Sie ein offenes Herz, ihre Begeisterung und die Liebe zur Natur.»
Dann endlich, die Diplome. Erfreulicherweise kamen zwei der neun Schaffhauser Absolvierenden in die Ränge. Als Beste der Erstausbildner und Erstausbildnerinnen reichte es Lisa Herrmann von Guntmadingen für eine Glocke. Sie kam auf den gesamthaft dritten Rang mit einem Notendurchschnitt von 5.5. Mit der Note 5.7 kam Markus Zimmermann aus Trasadingen in den gesamthaft zweiten Rang und war zweiter der Zweitausbildner. Der erste Rang ging an Roland Maag aus Neerach, ein Zweitausbildner mit der Note 5.8.
Das Schlusswort zur Feier kam von Pascal Graf, Absolvent Landwirt Zweitausbildung. Genauigkeit, Sorgfalt, Effizienz, Durchhaltevermögen, das Zwischenmenschliche – alles gehöre zum Beruf Landwirt. «Die Lehre formte uns,», sagt er, besonders der Umgang in den Betrieben und das Zusammanleben mit Kindern und Senioren. Graf dankte allen an der Ausbildung Beteiligten.
Seinen Mit-Absolventinnen rief er zu: «Bleibt sauber! Es muss nicht jeder riechen, welche Kuh bei euch im Stall steht!»