Mit vorwiegend grosser Anspannung haben viele junge Menschen die letzten Monate verbracht. Es hiess Schulstoff büffeln, gute Noten schreiben und dem praktisch Erlernten den letzten Schliff verpassen. Auch viele Lernende aus der Landwirtschaft waren eingespannt. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, habe ich vollstes Verständnis für die Nervosität, die da herrscht, wenn die Experten einem über die Schultern schauen und keine Miene verziehen. Kommt dann noch die eine Frage, auf die man zwar eine Antwortwüsste, die aber exakt in diesem Moment nicht aus dem Mund kommen will, ja da könnte man in eine Tischplatte beissen. Zum Glück sind die Experten auch nur Menschen, die aufgrund ihrer Erfahrung meist sehr gut einschätzen können, ob es sich hier um ein Nervositäts-Blackout oder um Unwissenheit, handelt. 
Die Freude über die vielen erfolgreichen Ausbildungsabschlüsse ist gross. Mich persönlich erfreuen die Abschlüsse im Handwerk immer ganz besonders. Handwerker und Handwerkerinnen sind für mich die wahren Helden und Heldinnen. Egal ob sie nun kulinarische Köstlichkeiten, Möbel, Mauern, oder Dachstöcke fertigen oder an Stromleitungen, Fassaden, Traktoren, Strassen, Menschen, Tieren und Äckern Hand anlegen, sie alle machen unser Leben angenehmer und schöner. Und für den Handwerker selber ist es ebenso befriedigend, mit den eigenen Händen etwas erschaffen zu haben. Den Handwerksbetrieben und ihren Lehrmeistern sei an dieser Stelle ein grosses Kränzchen gewunden. Dank ihrer Leidenschaft zum Handwerk begeistern sie die Jugend und sorgen für den Erhalt des regionalen Schaffens. Wenn’s nach mir ginge, müsste jede und jeder vor dem Studieren einen Handwerksberuf erlernen. Das sorgt für Bodenhaftung, stärkt das Selbstbewusstsein und ist der beste Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. In diesem Sinne: «Leinen los ihr jungen Leut, wir sind wirklich hocherfreut und gratulieren zum Diplom, ab jetzt gibt’s auch etwas mehr Lohn.