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Kultur
08.07.2025

Rheinau Sommerakademie: Kreativität am Rhein

Michelle Hürlimann, Gründerin der Akademie.
Michelle Hürlimann, Gründerin der Akademie. Bild: zVg.
Gründerin Michelle Hürlimann spricht im Interview über die Sommerakademie und unter anderem auch darüber, welche Auswirkung Kunst auf Menschen hat.

Die Sommerakademie ist ein Projekt, das Michelle Hürlimann im Jahr 1999 ins Leben gerufen hat. Die Idee dahinter: Jeder Teilnehmende soll einen Freiraum erleben. An diesem Ort können Dinge ausprobiert, erforscht und Grenzen gesprengt werden. Es geht darum, inneren Freiraum zu entdecken, Neuland zu betreten und dabei den Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen. Seit dem Jahr 2000 wird die Akademie von Hürlimann und Thomas S. Ott geleitet. Letzterer hat für die Bock-Redaktion einige Fragen an Michelle Hürlimann gestellt.

Thomas S. Ott: Michelle Hürlimann, seit 1999 gibt es die Sommerakademie Rheinau. Wie kamen Sie auf die Idee eine Sommerakademie zu gründen?
Michelle Hürlimann: Während meines Malereistudiums in Köln habe ich die Gelegenheit bekommen an einer Sommerakademie zu unterrichten und das hat mich von Anfang an begeistert, mit Anfängern und Fortgeschrittenen einen intensiven künstlerischen Weg zu gehen. Deswegen habe ich die Sommerakademie Rheinau gegründet und leite sie seit dem Jahr 2000 zusammen mit Thomas S. Ott.

Die Sommerakademie erfreut sich über immer mehr Teilnehmer und Teilnehmerinnen, was denken Sie woran das liegen könnte?
Hürlimann: Ich denke, dass sehr viele Menschen einem immer höheren Stresspegel ausgesetzt sind, und dadurch entsteht das Bedürfnis Kraftquellen zu finden, und die eigenen Ressourcen zu stärken. Genau das finden wir in der Kunst. Zudem spielt der besondere vom Rhein umschlungene Ort unter dem Dach der Stiftung Fintan eine zusätzlich inspirierende Rolle.

Die Sommerakademie ist jedes Jahr einem Thema unterstellt. Warum?
Hürlimann: Durch das von uns vorgeschlagene Thema, können sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an etwas orientieren, was sie wie ein roter Faden inspirierend durch ihre Arbeiten begleitet. Zudem wird das Interesse an den anderen Kursen und Menschen enorm geweckt, weil alle sich in irgendeiner Form mit der Thematik beschäftigen, und es sehr interessant ist zu sehen, wie das in den anderen Künsten umgesetzt wird.

Was ist dieses Jahr an der Sommerakademie vom 13. Bis 26. Juli neu?
Hürlimann: Mein geschätzter Lehrer, Professor Andreas Reichel, bei dem ich studiert habe, wird neu einen Malereikurs leiten. Das bewegt und freut mich enorm. Neu ist auch ein Tanzkurs mit Verena Holscher, der sehr gut zum diesjährigen Thema: KÖRPER DASEIN passt. Da gäbe es übrigens noch freie Plätze für Kurzentschlossene. Dann ist unser gestelltes Thema jedes Jahr ein anderes sowie auch das dazugehörige öffentliche Rahmenprogramm ist immer wieder neu. Auch, dass wir jetzt offen sind für Inklusion. So werden drei Menschen mit geschützten Arbeitsplätzen von Fintan Sozial an der Sommerakademie teilnehmen. Und neu ist auch, dass wir wegen den zunehmenden Anfragen, vom 1.-7. Februar 2026 zusätzlich eine «Sommerakademie im Winter» organisieren.

Schaffhausen24, Originalmeldung Thomas S. Ott/Ginevra Lo Piccolo