Kari, trotzig: Im Ernst, es gibt Leute, die meinen, wenn wir etwas netter wären zu Diktatoren und Terroristen, wären die auch netter zu uns.
Dass wir Wahrheit und Lüge, Wirklichkeit und Fake schon heute und in Zukunft erst recht nicht mehr werden unterscheiden können, auf keine erdenkliche Weise, ist nur eines der kommenden Probleme, und vielleicht sogar das Kleinste. Das grössere: Es gibt nur eine Wahrheit und nur eine Wirklichkeit, aber zu jeder Wahrheit tausende von Lügen und zu jeder Wirklichkeit abertausende Fakes. Das heisst: Wahrheit und Wirklichkeit werden zu Nadeln im Heuhaufen. Wir werden sie nicht mehr finden. Keiner von uns. Was das für die Gesellschaft und die Demokratien bedeutet? Keine Ahnung. Vielleicht kommt die Welt künftig ohne Wahrheit, Wirklichkeit und Demokratie aus. Gut möglich, dass die Leute damit zufrieden(er) sind: jeder lebt seine eigene Wahrheit und Wirklichkeit, jeder darf denken und glauben, sehen und sagen und für wahr halten, was er will. Die Befürchtung: dass es eine kleine Gruppe von Menschen gibt – vielleicht die Tech-Milliardäre und Medienmogule, die Trumps und Putins –, die bestimmen, nach welcher der «Wahrheiten» und «Wirklichkeiten» gelebt und gearbeitet wird und die Ressourcen verteilt werden. Sieht so die Zukunft aus? Mit dem zeitlichen Rahmen «2084»? Man darf gerne vermuten, dass das alles viel schneller geht und früher kommt.
Allgemeinwissen 2025: Wer oder was ist Heraklit? Antwort einer Zeitgenossin: «Eine Art Dämmstoff – stimmts?» (Vielleicht Dämmstoff aus Ephesus.)
Nicht alle Menschen haben das Glück, jünger zu wirken als sie sind. Manche hoffen vielmehr, so alt zu werden wie sie aussehen.
Cash is king! Wer’s nicht glaubt, lese das Geschichtchen vom 100-Frankenschein, mit dem Sie dem Wirt das Essen bezahlen, der Wirt den Garagisten, der Garagist den Coiffeur, der Coiffeur den Apotheker, der Apotheker die Migros bezahlt und so weiter und so fort. Wichtig: Der Hunderter behält auch nach 100 Zahlungen seinen Wert: 100 Franken. Machen (oder denken) Sie das Gleiche mit Kreditkarte. Bei jedem Bezahlvorgang verliert der Verkäufer 2,5 bis drei Prozent an die Kreditkartenfirma. Heisst: nach etwa 40 Zahlungen, bei denen die jeweiligen Verkäufer je einen winzigen Teil des Verkaufspreises an die Bank abgegeben haben, hat die Bank 100 Franken verdient – genau so viel, wie der einzelne Kauf gekostet hat. Der gesamtwirtschaftliche Preis der Kreditkarte ist … 100 Prozent. Klar, der Preis fürs Plasticgeld ist so gut gestückelt, dass man ihn kaum spürt und bemerkt. Und das Perfide: Bezahlen tut ihn der Verkäufer, nicht der Käufer. Scheinbar. Denn natürlich wird er auf anderem Weg wieder dem Käufer belastet. Deshalb: Cash bleibt King!
Gelesen: Männer mit kleinen Händen lieben grosse Knöpfe. (Donald Trump, so heisst es, soll auffällig kleine Tapsen haben.)
Der dumme Spruch am Ende: Lieber etwas mehr, dafür etwas Gutes.