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Umwelt
11.06.2025

Gärten in voller Blüte

Maja Leu.
Maja Leu. Bild: zVg.
In der «Landfrauen Ecke» erzählt Maja Leu über ihre Entdeckungen in der Natur der Schweiz wie auch im nahen Ausland.

Es ist wie eine Explosion im Frühjahr, wenn alles langsam aus dem Winterschlaf erwacht. Wunderbar, wie die Kraft der Schöpfung ersichtlich wird. Hinter dem Haus war eine Pracht an weissen Blüten der verschiedensten Obstbäume zu sehen. Das versetzt mich jedes Jahr aufs Neue ins Staunen. Das Bangen geht los mit Gedanken wie: Werden genug Bienen fliegen? Hat es bereits blühende Blumen in der Nähe, welche die Bienen und Hummeln anziehen? Oder: Hoffentlich kommt kein Frost mehr auf uns zu. Inzwischen sind ein paar Wochen vergangen und es zeichnete sich ab, dass die kalte Sophie ausblieb und es keinen Frost mehr geben wird. 

Erlebnisse in Bad Wörishofen im deutschen Allgäu

Ende April verweilte ich in Bad Wörishofen und die Innenstadt war wieder in einem Meer von Osterglocken, Narzissen und Tulpen in allen Farben zu sehen. Ausserhalb der Stadt präsentierten sich auch die Wiesen mit allen möglichen wilden Blumen, was immer meine Faszination der essbaren Wildkräuter und Wildblumen erweckt. So zückte ich mein Handy des Öfteren und prüfte mit der App «Flora incognita», wie sich das Kraut oder die Blume genau nennt, die mein Auge da gerade erblickte. Danach kann ich mich im Internet oder in einem Fachbuch nach der Verwendung erkundigen. Hinter der Stadt ist es recht ländlich und die landwirtschaftlichen Arbeiten waren wie bei uns voll im Gange. Goldgelb stachen die Rapsfelder aus der Landschaft und zeigten sich von der besten Seite. 

Beobachtungen im Tessin

Jetzt haben wir bereits Anfang Mai und die Vielfalt der blühenden Blumen ist kaum zählbar. In unseren Ferien im Tessin besuchten wir nach vielen Jahren wieder mal die Insel Brissago. Zum Glück begann die Baronin Antoinette Fleming St. Léger damals, diesen Garten anzulegen (1885–1927), damit wir heute noch eine solche Oase der Schönheit bestaunen können. Natürlich ist es auch den Nachfolgern zu verdanken, dass sie den Wunsch der Baronin bis heute aufrechterhalten und die Anlage so gut gepflegt wird. Auszug aus dem Internet: «Die Inseln dienen der Erhaltung und Vermittlung der Schönheiten der Natur, zu kulturellen, wissenschaftlichen und touristischen Zwecken. So entstand der Botanische Garten des Kantons Tessin, der am 2. April 1950 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.»

Unterwegs trafen wir eine Touristin, die sehr wissensbegierig einzelne Pflanzenteile begutachtete. Sie fragte: «Wollen Sie auch mal durch dieses 10-fach-Vergrösserungsglas schauen?» und erklärte mir begeisternd: «Sie werden eine einzelne Blüte ganz anders betrachten!» Und wirklich! Die Details in dieser Blüte waren enorm, was ich von blossem Auge nicht sehen konnte. Tief drinnen hatte sich sogar ein Insekt versteckt und sich scheinbar häuslich niedergelassen. Nach dieser neuen Erfahrung zogen wir weiter und konnten uns noch lange in dem Blütenzauber zwischen dem alten Baumbestand herumtummeln. Nebst den Blumen durften wir das Leben bei sehr warmen Frühlingswetter an und auf dem Wasser geniessen. 

Das alles haben wir zum Glück auch in unserer nördlichen Heimat. Es lohnt sich, vermehrt mit offenen Augen durch die Natur zu gehen, sich Zeit zu nehmen und sich Ruhe zu gönnen, um dieser Umwelt noch mehr Beachtung zu schenken. Sie wird uns Menschen in solchen Momenten viel zurückgeben. Probieren Sie’s aus. 

  • Eine Obstblüte aus unserem Garten. Bild: Maja Leu
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  • Laternen Blume aus dem botanischen Garten der Insel Brissago. Bild: Maja Leu
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  • Tulpen aus dem Stadtpark Bad Wörishofens. Bild: Maja Leu
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Schaffhausen24, Originalmeldung Schaffhauser Bauer