Seit bald drei Jahren ist das Seldas in Schaffhausen ein Ort, an dem nicht nur gegessen, sondern geteilt wird. Gastgeberin Elena Meister hat von Anfang an auf ein Konzept gesetzt, welches das gemeinsame Erleben in den Mittelpunkt stellt: Miteinander zu probieren, zu entdecken und ins Gespräch zu kommen. «Natürlich gibt es Gäste, die lieber einen eigenen Teller hätten», sagte Elena Meister schmunzelnd, «aber genau dieses Teilen beim Essen ist mir wichtig. Wenn man ein Konzept aufbaut, muss man auch dahinterstehen». Und genau das spürt man im Seldas. In der liebevoll gestalteten Umgebung, in der warmen Atmosphäre auf der Terrasse mit Lichterketten und in der Speisekarte, die alle zwei Monate neu mit Leidenschaft gedacht wird. Abgesehen von einigen wenigen Klassikern wie Seldas Curry oder Moules et Frites gibt es keine feste Stammkarte. Stattdessen setzt das kleine Team auf kreative Geschmackserlebnisse und wagt immer wieder Neues, auch in einer Stadt, in der es für Gastrobetriebe nicht leicht ist, sich zu behaupten.
Vom Teller zum Erlebnis
Die Lage hinter dem Bahnhof, abseits des Altstadt-Trubels, bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Laufkundschaft bleibt aus, spontane Gäste verirren sich seltener ins Lokal. Doch gerade diese Lage wurde zur Chance. Denn hier hat das Team rund um Elena Meister Raum, eigene Ideen umzusetzen und das Seldas weiterzuentwickeln. Vor rund eineinhalb Jahren begann das Restaurant, regelmässig Veranstaltungen durchzuführen. Das Programm reicht von Bierfestivals über Konzerte mit regionalen Musikerinnen und Musikern bis hin zu kulturellen Themenabenden. Auch Kreativformate wie «Töpfern und Trinken» gehören inzwischen fest dazu. «Wir mussten kreativ werden», sagt Meister. «Wir wollen, dass die Leute sagen: Heute müssen wir ins Seldas.» Dass das funktioniert, zeigte sich einmal mehr am vergangenen Donnerstag.