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Gesundheit
03.06.2025

Pyometra – Wenn die Zeitbombe zu ticken beginnt

Yaara Gloor gibt Tipps zur Tiergesundheit.
Yaara Gloor gibt Tipps zur Tiergesundheit. Bild: zVg. Tierklinik Rhenus
Yaara Gloor, von der Tierklinik Rhenus, schreibt in der neusten Ratgeberkolumne über eitrige Gebärmutterentzündung bei unkastrierten Hündinnen.

Eine Pyometra ist eine eitrige Gebärmutterentzündung, die vor allem bei unkastrierten Hündinnen auftritt. Während der Läufigkeit öffnet sich der Gebärmuttermund unter hormonellem Einfluss. Zu diesem Zeitpunkt können Bakterien in die Gebärmutter eindringen und eine aufsteigende Infektion verursachen. Nach der Läufigkeit verschliesst sich der Muttermund wieder, und sich vermehrende Bakterien führen zu einer Entzündung in der Gebärmutter. Sie füllt sich mit eitrigem Sekret, das manchmal nicht abfliessen kann. Man unterscheidet zwischen der offenen und der geschlossenen Pyometra.

Bei der offenen Pyometra ist der Gebärmuttermund offen. Das bedeutet, dass die Hündin plötzlich eitrigen Scheidenausfluss und vermehrtes Lecken des Genitalbereichs zeigt. Sehr häufig trinkt sie auch mehr und setzt dementsprechend häufiger Harn ab. Bei der geschlossenen Gebärmuttervereiterung ist die Diagnose etwas erschwert, da die Hündin nicht wie oben beschrieben den eitrigen Ausfluss aufweist. Sie zeigt eher unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, wirkt schlapp oder hat vielleicht auch Fieber. Typischerweise treten die Symptome drei bis sechs Wochen nach der Läufigkeit auf.

Die Diagnose stellt der Tierarzt mittels Ultraschall- und Blutuntersuchung. In den meisten Fällen hilft nur eine sofortige Operation: Die Gebärmutter und die Eierstöcke werden vollständig entfernt. Unbehandelt kann es zu einem Riss der Gebärmutter kommen. Eiter würde in die Bauchhöhle gelangen und eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung verursachen. Je schneller gehandelt wird, desto besser ist die Heilungschance.

Die sicherste Vorbeugung gegen eine Pyometra ist die Kastration. Sie schützt dauerhaft vor einer Gebärmuttervereiterung und weiteren hormonbedingten Erkrankungen. Wer seine Hündin nicht kastrieren möchte, sollte den Zeitraum der Läufigkeit notieren und sie in dieser Zeit gut beobachten. Es gibt chirurgische Therapiemöglichkeiten, um diesen Rassen aber zu helfen, braucht es aufgeklärte Besitzer und engagierte Züchter.

Schaffhausen24