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Handball
29.05.2025

Schaffhauser Frauenpower

Die Frauenmannschaft der SG Schaffhausen hat ordentlich Grund zu feiern: Sie steigt in die 2. Liga auf.
Die Frauenmannschaft der SG Schaffhausen hat ordentlich Grund zu feiern: Sie steigt in die 2. Liga auf. Bild: zVg. / Kadetten
In Schaffhausen tut sich was: Der Frauenhandball wächst und begeistert. Mit dem Zusammenschluss von vier Vereinen zur SG Schaffhausen entstand eine breite Plattform für Nachwuchs- und Leistungsteams. Aus einer Idee wird jetzt eine grossartige Erfolgsgeschichte – mit grossen Plänen und ebenso viel Herzblut.

Während die grossen Namen des Schaffhauser Handballs regelmässig für positive Schlagzeilen sorgen, entwickelt sich im Hintergrund eine stille, aber eindrückliche Erfolgsgeschichte: «Seit über 50 Jahren wird in Schaffhausen Frauen- und Mädchenhandball gespielt», sagt Christian Bolli. Was früher bei Gelb-Schwarz SH beheimatet war, läuft heute unter dem Namen SG Schaffhausen. Die vier Vereine Gelb-Schwarz SH, Kadetten SH, KJS SH und Pfader Neuhausen ziehen seither an einem Strang, um den Frauenhandball zu fördern. Die Frauenmannschaft steigt in die 2. Liga auf, die FU14 und FU16 peilen den Aufstieg in die Interklasse an. Noch wichtiger als Tabellenplätze ist der breite Unterbau. Auch bei den Jüngsten von U7 bis U13 zeigt sich hohe Motivation. Viele Mädchen trainieren mit Freude und bringen frischen Schwung in die Hallen.

Wachstum mit Struktur

Der Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis klarer Zielsetzungen und konsequenter Aufbauarbeit. «Unsere Zusammenarbeit trägt sichtbar Früchte», sagt André Brütsch. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Spielerinnen verdoppelt, von 29 im Jahr 2020 auf über 60 zur Saison 2025/26. Die SG Schaffhausen verfolgt ein klares Modell mit fünf Teams: ein Leistungsteam im Aktivbereich, ein Plauschteam sowie je eine Nachwuchsmannschaft bei FU14, FU16 und FU18. «Unser Fundament ist ein stabiles Dreieck aus Begeisterung, Ausbildung und Teamgeist», so Brütsch. Auch die Nationalteams beflügeln das Interesse. «Die Mädchen kennen ihre Vorbilder beim Namen und sind voller Energie», ergänzen Fabian Messerli, Marco Schlatter sowie Gyözö Végh, die neben vielen anderen jede Woche in der Halle mitwirken. Der Nachwuchs wächst, doch Hallenkapazitäten werden knapp. Man hofft auf zusätzliche Infrastruktur.

Vereint für die Zukunft

Die SG Schaffhausen lebt vom Miteinander. Jeder der vier Vereine bringt eigene Stärken ein. Bei Gelb-Schwarz SH liegt der Fokus auf der Basisarbeit. «Unsere Vereinsstrategie ist klar auf den Aufbau des Mädchen- und Frauenhandballs ausgerichtet», erklärt Christian Bolli. Mit Probetrainings und der kantonalen Schülermeisterschaft wird aktiv Nachwuchs gewonnen. KJS Schaffhausen punktet mit einer der grössten Juniorenabteilungen der Region. «Bei uns steht die Gemeinschaft im Zentrum. Der Spass ist uns genauso wichtig wie sportliche Ziele», sagt Lukas Steinemann. KJS ist in allen relevanten Ligen vertreten und fördert Talente mit Leidenschaft. Die Pfader Neuhausen bringen über 60 Jahre Erfahrung in der Handballausbildung ein. Ihre Trainings finden meist in der Rhyfallhalle statt und werden von ausgebildeten J&S-Leitern geleitet. Auch die Kadetten engagieren sich stark im Nachwuchsbereich und haben zahlreiche Medaillen mit Juniorenteams geholt. Viele ehemalige Spielerinnen schafften den Sprung in die NLA oder in die Nationalmannschaft. Erste Gespräche mit dem HSC Kreuzlingen deuten auf mögliche Synergien hin. «Noch ist nichts konkret, aber wir prüfen die Optionen sorgfältig», sagt Brütsch. Die SG Schaffhausen zeigt, was entstehen kann, wenn vier Vereine gemeinsam an einer Vision arbeiten.

  • Die FU18 spielt unter der Flagge des SC Frauenfeld, um den Schaffhauserinnen Spielpraxis zu gewähren. Bild: zVg. / SC Frauenfeld
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  • Das FU14-Team der SG Schaffhausen. Auch dieses peilt den Aufstieg an und steht vor der Promotion in die Interklasse. Bild: zVg. / Kadetten
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  • Erfolgreich ist auch das FU16-Frauenteam der SG Schaffhausen. Der Aufstieg in die höhere Interklasse steht kurz bevor. Bild: zVg. / Kadetten
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Ronny Bien, Schaffhausen24