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Auto & Mobil
19.05.2025

Nachhaltige Logistiklösungen – Elektrisch in die Zukunft

Die neuen LKW's von Wanner AG.
Die neuen LKW's von Wanner AG. Bild: zVg.
Ob mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten oder Fahrzeugen - Nachhaltigkeit war für die Wanner AG schon immer von grosser Bedeutung. Das diese Werte von Wichtigkeit geprägt sind, zeigt die jüngste Entwicklung der Fahrzeugstrategie hinsichtlich der Investition in vier neue Elektro LKWs. Ab diesem Monat sind vier Elektro LKWs, je zwei der Marke Volvo und Renault auf den Strassen unterwegs und liefern Backsteine, den Rohstoff Lehm , Blumenerde sowie Gemüsepflanzen CO2 Neutral zu unseren Kunden.

38 schwere Nutzfahrzeuge umfasst die Flotte der Wanner AG, darunter nun 4 voll elektrische. Die Industrie und das Gewerbe haben sich zur Energiestrategie des Bundes bekannt und damit auch zum Absenkpfad des CO2. Um diese Verantwortung wahrnehmen und seinen Beitrag leisten zu können, reicht es nicht, stets auf «alte» und bewährte Technik zu setzen, sondern alternative Antriebstechnologien müssen offen geprüft und mögliche Einsatzgebiete überlegt werden. Die Wanner AG nahm sich dieser komplexen Aufgabe aus Überzeugung an und begann vor mehr als einem Jahr sich mit dem Thema moderne Mobilität detailliert auseinanderzusetzen.

Die Flotte der Wanner AG verfügt über modernste LKW’s, welche mit Diesel aber auch mit synthetischen Treibstoffen betrieben werden können und fast alle, die neusten und strengstens Abgasvorschriften erfüllen. Entscheidende Faktoren für den Schritt in die Elektromobilität waren die Wirtschaftlichkeit, die Qualität und die Zuverlässigkeit. Eine Verteuerung und/oder eine Verschlechterung der Transporte ist für die Kundschaft inakzeptabel und der Kundenservice steht im Fokus.

Bereits zu Projektstart wurden die Kunden in die Thematik miteinbezogen und die gemeinsame Vision, den CO2 Ausstoss zu senken, im Plenum besprochen. Im Vergleich zum Diesel LKW ergaben sich Herausforderungen wie: wo wird geladen, wie teuer ist die Energie, wie weit reicht die tägliche Reichweite, wie viel Nutzlast geht verloren, wie verhalten sich die Betriebskosten, wie gross sind die Batteriepakete, wie hoch ist der Wirkungsgrad, wie viele Fahrzeuge können zusammen tanken oder, was sagen eigentlich die Fahrer dazu?

Vergangenen Herbst wurden Elektro LKWs auf Herz und Nieren getestet und verschiedene Szenarien für mögliche Ladestandorte durchgespielt. Durch die gewonnen Erkenntnisse kam der Entschluss, ein Teil der Flotte zu elektrifizieren und somit einen Mehrwert für die Kunden, die Umwelt und die Wanner AG zu generieren. Dezentrale Ladepunkte ermöglichen flexible Betankungsmöglichkeiten, um die unterschiedlichen täglichen Reichweiten von 250 – 500km gewährleisten zu können. Die firmeninternen Ladestationen befinden sich bei den Standorten der Wanner AG in Schaffhausen, Neunkirch und Beggingen sowie bei dem Kunden Kubrix im Backsteinwerk in Schlatt. Die Standorte Schaffhausen und Schlatt verfügen über eine 360kw Schnellladestation, welche es ermöglicht, innerhalb von 1h 360kw, sprich bis 420 Kilometer Reichweite zu tanken. Mehrheitlich wird der Strom von den PV Anlagen an den Standorten gewonnen und eingespeist. An den anderen Standorten helfen AV43 Wallboxen, die LKWs über Nacht wieder zu beladen. 

Wichtig ist ebenfalls die Erkenntnis, dass Elektro Antriebe je nach Einsatzgebiet ein Vorteil sein kann, noch lange nicht für alle Einsatzgebiete und Distanzen das Richtige ist. Technologie offen bleiben ist auch zukünftig unsere Vorgehensweise, den es gibt nicht nur einen Weg oder das Beste. Durch die Umstellung von vier Diesel LKWs auf Elektro, spart die Wanner AG im Jahr 84'000 LiterDiesel und somit 222’600kg CO2 Ausstoss. Um diese Menge an CO2 aufnehmen zu können, würden rund 11'000 Bäume benötigt werden. Ziel der Wanner AG ist es, bis 2030 den Anteil von CO2 freien Transporten von aktuell 12% auf über 50% zu erhöhen. Ob dies mit Elektro LKWs oder gar Wasserstoff Fahrzeugen geschieht, bleibt abzuwarten.

Zahlen und Fakten

70’000km soll ein Fahrzeug pro Jahr zurück legen und wird dafür 78'400 kWh benötigen, was einer Einsparung von 55’000kg CO2 oder 21'000 Liter Diesel entspricht. Um diese Menge an CO2 speichern zu können, würden 2’750 Bäume benötigt werden. Die Laufleistung pro Tag beträgt bis zu 420km ohne Zwischenladung. Dank Schnellladung via 360kw Avia Ladestation sind die 540kWh Batteriepakete in 1.5h wieder voll und ermöglichen eine Verdoppelung der täglichen Laufleistung. Gespiesen wird mehrheitlich mit PV-Strom ab den Dächern der Wanner AG oder Kubrix AG. 12% der gesamten Fracht werden aktuell CO2 Neutral transportiert. Angestrebt wird bis 2030 ein Wert von 50%.

  • Besuch bei der Wanner AG. Bild: zVg.
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  • Dino Tamagni auf einer kleinen Spritztour. Bild: zVg.
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Schaffhausen24, Originalmeldung Wanner AG