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Freizeit
13.05.2025

40 Jahre Tele D: Ein offenes Ohr für Geschichten

Gruppenfoto mit aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitenden des Tele D.
Gruppenfoto mit aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitenden des Tele D. Bild: zVg.
Das älteste Privatfernsehen der Schweiz feiert sein 40-jähriges Bestehen. Christian Stamm, der seit 1996 beim Tele D engagiert ist, erzählt vom Erfolgsrezept des Senders

«Die Gassen waren leer, weil alle sich die Fasnacht vom Fernseher aus anschauen wollten», erzählt Christian Stamm über die erste Sendung, die vor 40 Jahren im Tele D, damals noch unter dem Namen Lokalfernsehen Diessenhofen, ausgestrahlt wurde. «Und das, obwohl die Reportage keine Live-Übertragung war.» 1996 ist Stamm dem Team beigetreten, nachdem er den Schnitt von einem Fasnachtsumzug übernommen hatte. Mittlerweile ist er Teil der Geschäftsleitung. Der Gründer von Tele D, Peter Schuppli, ist noch immer der Spiritus rector im Sender. Beide schätzen die Kameradschaft, sowie Vielfältigkeit der Arbeiten, beim TV-Sender.

Hans-Jürg Fehr (v.l.), Peter Schuppli, Gründer des Tele D und Peter Spuhler. Bild: zVg.

Sprung in die Vergangenheit

Nach dem positiven Feedback, der Fasnachts-Reportage 1985, kam die Lust, weiterzumachen. Mit der eingeholten Bewilligung für regelmässige Sendungen stand neuen Ideen nichts mehr im Weg. Auf Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen folgte das «Bettmümpfeli» bis hin zu «Per voi», einer italienischen Sendung, welche es heute nicht mehr gibt. 1991 erfolgte der erste Besuch des Bundesrates. Von nun an gewann insbesondere das politische Programm an grosser Bedeutung und sorgt bis heute für mitunter die höchsten Einschaltquoten. Besonders die Sendung «Sessionsbilanz» hat sich in Bern einen Namen gemacht.

 

Keine Brötchen verdienen

Alle Mitwirkenden engagieren sich ehrenamtlich und verdienen keinen Rappen mit ihren Einsätzen. Umgekehrt erhalten die eingeladenen Gäste ebenfalls keine Gage, egal ob Bundesrat, Promi oder sogar Monarch. Es soll die Person im Vordergrund stehen, die Unterhaltungen mit dem Moderator locker und menschlich sein – ganz ohne Vermarktung oder erzwungene Sensationen. «Wir lassen unsere Gäste ausreden und hören ihnen zu. Das wird von den Zuschauern sehr geschätzt.» Besonders berührend sei für ihn, wenn Zuschauende sich beim Einschalten wie in einer Familie fühlen. Darauf käme es an.

Um den Sender auch weiterhin am Leben halten zu können, freut sich das Team jederzeit über Interessierte, die ein Teil von Tele D werden möchten. Das sei das ideale Sprungbrett in die Fernseh-Branche. Sie hätten schon einige junge Talente gehabt, die bei ihnen ihre ersten Kontaktpunkte mit Kamera, Schnittprogrammen und Moderation hatten. «Die einen arbeiten mittlerweile erfolgreich beim SRF oder bei anderen grossen Medien.»

Alle Beteiligten investieren ihre Freizeit für Kameradschaft, wertvolle Erfahrungen, die Neugier am Journalismus und neue Begegnungen ohne finanzielle Gegenleistung. Wenn möglich, stellen sie benötigte Sachen selbst her. Von Anfang an wurden alle Dekors eigenhändig geplant und umgesetzt.

 

Jubiläumsfeier mit Bundesrat Rösti

Rund 170 Gäste feierten das Jubiläum in der Rhyhalle in Diessenhofen, darunter viele prominente Gäste sowie die aktuellen und ehemaligen Fernsehmacher. Unter anderem wurden in einem Beitrag 40 Meilensteine präsentiert, und Matthias Wipf führte ein Interview mit dem Medienminister Albert Rösti. Notabene der 150. Besuch eines Mitgliedes des Bundesrates bei Tele D. Als Zeichen der Gemeinschaft wurden zum Abschluss des Programms alle aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden auf die Bühne gebeten – 40 Jahre Herzblut und Leidenschaft fürs Tele D.

Laura Alar, Schaffhausen24