Der Bauer, meine Wetterapp - ja wirklich! Da sitze ich bei schönstem Sonnenschein auf dem Balkon und lasse mir während des Schreibens die Frühlingssonne auf die Tastatur scheinen. Dann sehe ich ihn: einen Traktor, der auf dem Feld Gülle verteilt. Mein erster Gedanke: «Aha, bald gibts Regen.» Was absurd klingt, hat Hand und Fuss. Denn Gülle – also der natürliche Dünger aus dem Stall – wirkt am besten, wenn der Boden leicht feucht ist. So können die Pflanzen die enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphat, Magnesium und Kalium optimal aufnehmen. Dank dieser Nährstoffe wächst gehaltvolles Gras für die Kühe, was sich positiv auf deren Leistungsfähigkeit und Gesundheit auswirkt. Dank diesen tollen Tieren wiederum erhalten wir unsere Milch, den Käse usw. Landwirtschaft ist ein Kreislauf. Gülle ist also kein Abfall, sondern ein wertvoller, natürlicher und unverzichtbarer Dünger. Gülle ist übrigens nicht gleich Gülle. Rindergülle gilt als langsamer Dünger, weil sie dünnflüssiger, aber faserhaltiger ist. Sie wirkt langsamer, da der Stickstoff erst durch Bodenorganismen aufgeschlossen werden muss. Schweinegülle dagegen ist die Turbo-Gülle. Sie hat eine schnellere Düngewirkung und ist daher ideal für Phasen mit akutem Nährstoffbedarf.
Und deshalb, liebe Leserinnen und Leser: Wenn es wieder einmal streng riecht auf dem Land, dann denken Sie daran – dieser Geruch bedeutet, dass bald frisches Gras wächst. Dass die Kühe gut ernährt sind. Und dass der natürliche Kreislauf funktioniert.
Übrigens: Kurze Zeit nachdem der Bauer die Gülle ausbrachte, kam der Regen. Meine Spezial-Wetterapp hat recht behalten – wie immer.