Playoff-Wahnsinn in der aufgeheizten, ausverkauften Schachenhalle! Einmal mehr zeigte sich der HSC Suhr Aarau als äussert unbequemer Gegner, als Stehaufmännchen, die sich wirklich nie geschlagen geben. Dabei hatten die Kadetten die junge Mannschaft aus dem Aargau vor allem dank einer starken Phase zwischen der 40. und 50. Minute zehn Zeigerumdrehungen vor Schluss voll im Griff. Ariel Pietrasik war es, der für die Orangen zum 25:18 erhöhte. Mit einer guten Deckung, ihrer ganzen Routine und Klasse konnten die Kadetten einen 4:0-Zwischenspurt auf das Parkett legen.
Ein scheinbar beruhigendes Polster. Doch weit gefehlt. Ein verworfener Siebenmeter, ein paar technische Fehler, Unterzahlsituationen und Paraden von HSC-Schlussmann Jannis Scheidiger bereiteten den Weg für das erneute Comeback der Gastgeber. Odinn Thor Rikhardsson, der mit einem Backhand-Wurf und einem wunderbaren Flieger wieder für ein Raunen in der Halle sorgte, traf rund drei Minuten vor Schluss zum 27:24. Der letzte Treffer für die Munotstädter, die eine halbe Minute vor der Sirene den Anschlusstreffer kassierten und nach einem technischen Fehler noch einmal um den wichtigen Auswärtssieg bangen mussten. Der letzte direkte Freiwurf für die Gastgeber brachte aber nichts mehr ein, sodass die Kadetten nun am Samstag bereits vorzeitig den Finaleinzug in trockene Tücher bringen können.
«Gegen Aarau ist es nicht einfach zu spielen, vor allem auswärts», gab Donat Bartok nach einem harten Playoff-Kampf zu Protokoll, der in den zweiten 15 Minuten des ersten Durchgangs gut für seine Farben gelaufen war. Mit Ballgewinnen und einigen leichten Tempotoren konnten sie sich erstmals absetzen. Eine Trumpfkarte war dabei der stabile Abwehrriegel, der wenig zuliess. So sagte Bartok: «Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir das durchgezogen haben. Dieser Sieg ist sehr wichtig. Jetzt freuen wir uns auf Samstag.»
Matchball am Samstag
Damit führen die Kadeten 2:0 in der Halbfinal-Serie gegen Suhr Aarau und haben am Samstag, 18.15 Uhr, den ersten Matchball. Mit einem weiteren Erfolg im Heimspiel in der BBC Arena würden sie bereits in den Final einziehen. «Es war schön zu sehen, so Bartok, «wie wir im letzten Heimspiel unterstützt wurden. Das möchten wir gerne sehen und gemeinsam den letzten Schritt in die Finalspiele machen.» Es dürfte erneut ein packendes Handballspiel werden.