Manuel Strupler, Präsident der GVTS, sprach im «Stelzenhof» in Weinfelden von einem guten Verbands-, aber einem herausforderndem Gemüsebaujahr. «2024 hat uns gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Pflanzenschutz ist und dass wir dafür die entsprechenden Pflanzenschutzmittel benötigen.» Leider hätten die Konsumenten wenig von der schlechten Ernte gespürt, denn die Gemüseregale seien dank Importen immer voll gewesen.
Zentrale Ansprechstelle für die Produzenten
Schon seit Längerem macht sich die VGTS Gedanken über eine eigene Geschäftsstelle. An der Versammlung beantragte der Vorstand dafür einen Budgetposten in der Höhe von 20 000 Franken. Dagegen gab es keine Einwände, das Budget mit einem Defizit von 7600 Franken wurde genehmigt. Nach Gewinnen im vierstelligen Bereich in den vergangenen Jahren und dank fast 200 000 Franken Eigenkapital sei dies gut verkraftbar, meinte Kassier Jürg Wittwer. Die Rechnung 2024 schloss mit einem Gewinn von 2800 Franken.
Wer die Geschäftsstelle der VGTS führen wird, konnte Manuel Strupler an der Versammlung bereits bekannt geben. Es ist Michael Mannale, der bis Ende Juni 2025 noch Berater für Gemüse und Beeren am Arenenberg ist. Mannale arbeitet bereits heute eng mit der VGTS zusammen und wird die Geschäftsstelle in einem Teilzeitpensum betreuen. Strupler bezeichnete die Stellenbesetzung als Glücksfall und optimale Lösung für den Verband und seine Mitglieder.
Meldepflicht hochhalten
Michael Mannale machte in seiner Noch-Funktion als Gemüsebauberater auf das Meldewesen aufmerksam. «Damit die Regulierung der Einfuhrmengen funktioniert, braucht es ein präzises und verlässliches Meldewesen. Voraussetzung dafür ist, dass ihr uns die wöchentlichen Mengen meldet.» Die kantonale Fachstelle sei in der Pflicht, diese Zahlen zu melden, und daher auf die Mitarbeit der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter angewiesen. «Wir machen das nicht für uns, sondern für die Branche», sagte Mannale.
Auch Leo Teske, Bereichsleiter Markt beim Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), ermahnte die Produzenten zur präzisen Erfassung der Erntemengen. «Dieses Jahr gab es bei jeder Erhebung Abweichungen von teils über 1000 Tonnen.» Das schwäche die Institution der Richtpreisverhandlungen, denn der Detailhandel wolle verlässliche Zahlen. Bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln bezeichnete er die momentane Situation als unbefriedigend. Man warte seit September bei einer Vielzahl von Mitteln immer noch auf eine Antwort des BLV für eine Notfallzulassung.