Verlässliche Daten über die Entwicklung der Verkehrsnachfrage bezieht Tiefbau Schaffhausen aus 24 permanenten Verkehrszählstellen für den MIV und zwölf Zählstellen für den Veloverkehr sowie weiteren periodischen Messungen an unterschiedlichen Orten.
Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum treibt das Verkehrswachstum an Die im Kanton Schaffhausen am stärksten befahrene Strasse ist die Nationalstrasse A4. Gegenüber 2023 hat hier der Verkehr in 2024 um rund drei Prozent zugenommen. Im Durchschnitt sind rund 32'000 Fahrzeuge täglich auf der «Stadttangente» unterwegs. An Spitzentagen fahren sogar gegen 38'000 Fahrzeuge pro Tag durch den nicht richtungsgetrennten Fäsenstaubtunnel. Die am stärksten befahrene Kantonsstrasse ist die Mühlenstrasse (Höhe Kraftwerk), auf der durchschnittlich über 20'000 Fahrzeuge pro Tag gezählt werden.
Im Klettgau ist der Verkehr an fast allen MIV-Messstellen weiter gestiegen. Insgesamt lag die Verkehrszunahme zwischen 2023 und 2024 bei 1.7 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren hat der Verkehr im Klettgau um rund 20 Prozent zugenommen. Der gleiche Trend ist auch beim Veloverkehr ersichtlich. Diese Entwicklung lässt sich insbesondere auf das Bevölkerungs- und Arbeitsplatz-wachstum zurückführen.
Das hohe Verkehrsvolumen aus dem Klettgau zeigt sich auch im Galgenbucktunnel: Die Tunnelröhre wurde 2024 von etwa 18'000 Fahrzeugen täglich befahren, was einer Steigerung gegenüber 2023 von fünf Prozent entspricht. Auch auf der Ortsdurchfahrt von Neuhausen am Rheinfall ist der Verkehr - nach dem Rückgang seit Eröffnung des Galgenbucktunnels - wieder angestiegen. So verkehrten auf der Schaffhauserstrasse («Katzensteig») 2024 im Schnitt täglich 16'600 Fahrzeuge und damit 3.6 Prozent mehr als 2023. Die Vermutung liegt nahe, dass auch diese Zunahme auf die dynamische Siedlungsentwicklung in Neuhausen zurückzuführen ist.
Geringe Verkehrszunahme an den Grenzübergängen
Auch die Verkehrsmengen an den wichtigsten Grenzübergängen des Kantons Schaffhausen haben zugenommen. Am wichtigsten Zollübergang Thayngen liegen sie praktisch unverändert bei rund 16'000 Fahrzeugen am Tag; in Neuhausen am Zoll sind es circa 9'500 (+1.5 Prozent) und in Ramsen rund 5'700 Fahrzeuge (+1.6 Prozent). Auffällig ist der Verkehrszuwachs am Zoll in Bargen: Nachdem dort die Verkehrszahlen zwischen 2022 und 2023 bereits um 18 Prozent auf rund 2'900 Fahrzeuge pro Tag gestiegen waren, haben sie sich 2024 nochmals um sechs Prozent auf rund 3100 Fahrzeuge erhöht. Der Zuwachs am Zollübergang in Bargen betrifft lediglich den Personenverkehr. Der Anteil von Lastwagen am Gesamtverkehr hat zwischen 2020 und 2024 von 14 Prozent auf neun Prozent abgenommen.
Ungleichmässige Verkehrsentwicklung in der Stadt Schaffhausen
Ein differenziertes Bild der Verkehrsentwicklung zeigen die Verkehrsmessungen in der Stadt Schaffhausen. Einerseits war das Verkehrsaufkommen auf dem Altstadtring leicht rückläufig; so wurden vermutlich baustellenbedingt auf der Bachstrasse täglich 9'700 Fahrzeuge (-1.7 Prozent) und auf der Rheinuferstrasse 15'300 Fahrzeuge (-0.7 Prozent) gemessen. Andererseits wurde auf der Steigstrasse mit 11'500 Fahrzeugen (+11 Prozent) und am Anschluss Schweizersbild in Herblingen mit 10'400 Fahrzeugen (+5 Prozent) deutlich mehr Verkehr registriert.
Veloverkehr insgesamt stabil
Beim Veloverkehr ist das Jahr 2024 geprägt von starken monatlichen Schwankungen. Auf der touristischen Route in Hemishofen wurde im ungewohnt warmen Februar eine Zunahme von 45 Prozent und im März von gar 60 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. Der sehr nasse Juni führte dagegen zu einer Abnahme von 27 Prozent. Auch die unsteten Monate September und Oktober führten zu Abnahmen von 30 Prozent respektive 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt nahm der touristische Veloverkehr um rund 2.2 Prozent ab.
Im städtischen Gebiet nahm der Veloverkehr um durchschnittlich 0.4 Prozent leicht ab. Die Achse Neuhausen am Rheinfall - Schaffhausen verzeichnet eine Zunahme von 8.9 Prozent und die Fulachstrasse von 4.3 Prozent, während die anderen Zählstellen um durchschnittlich 3.1 Prozent abnahmen. Betrachtet man die Monate zwischen den extremen Wetterschwankungen findet in der Tendenz jedoch weiterhin eine Zunahme statt.