«Wir essen und trinken jeden Tag. Somit können wir auch täglich etwas für die Umwelt tun. Ein Drittel der konsumbedingten Umweltbelastungen geht auf das Konto unseres Essens», klärt die 31-jährige Fabienne Spahn aus Dachsen, Präsidentin der WWF-Sektion Schaffhausen, auf und führt weiter aus: «Der Hauptverursacher ist dabei die Produktion. Verpackung, Transport, Lagerung, Zubereitung und Entsorgung fallen in der Regel deutlich weniger ins Gewicht.»
Eine gesunde Ernährung für Mensch und Klima bestehe etwa zur Hälfte aus Gemüse und Obst und zur anderen Hälfte aus Vollkorn, pflanzlichen Eiweissquellen, ungesättigten Pflanzenölen und geringen Mengen an tierischen Proteinen – also Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier. Dabei solle der Fokus auf einheimischen und saisonalen Produkten liegen. Nur so könne gewährleistet werden, dass diese weder per Flugzeug zu uns gelangen noch aus fossil geheizten Gewächshäusern stammen.
In der Schweiz vermeidbar: Fast drei Millionen Tonnen Food Waste
«Wenn wir unsere Ernährung umweltfreundlicher gestalten wollen, erreichen wir dies durch die Anpassung unserer Gewohnheiten», so Spahn, welche nach ihrem ETH-Biologiestudium an verschiedenen Orten in der Umweltbildung gearbeitet hat. An erster Stelle sei die Umstellung von tierischer auf vorwiegend pflanzliche Ernährung. Nicht minder wichtig: Lebensmittelverschwendung vermeiden. Der Kauf von Bio- anstelle herkömmlicher Produkte helfe ebenfalls, die Weichen neu zu stellen. Und wie bereits erwähnt, gehöre zu einer umweltfreundlichen Gestaltung des eigenen Essverhaltens lokale und saisonale Einkäufe. «Es ist klar, dass eine nachhaltige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten Zeit braucht, und dass Werte wie Genuss, Bequemlichkeit und Gesundheit dafür zentral sind.» Gerade deshalb mache es Sinn, die Umstellung entspannt anzugehen, neues auszuprobieren sowie sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Für die Hälfte der Umweltbelastung der Ernährung in der Schweiz sei die Herstellung von Fleisch, Milch, Käse und Eiern verantwortlich. Sehr relevant und deshalb unbedingt nochmals separat zu erwähnen, seien die grossen und unnötigen Lebensmittelverluste. «Pro Jahr entstehen in der Schweiz, gemäss Zahlen des Bundes, fast drei Millionen Tonnen vermeidbarer Food Waste. Das entspricht einem Drittel der für unser Land produzierten Nahrungsmitteln», so Spahn. «Das ist nicht nur moralisch bedenklich, sondern hat die sinnlose Verschwendung von wichtigen Ressourcen, wie Ackerland, Wasser und Energie zur Folge.»