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Kultur
26.03.2025
26.03.2025 12:14 Uhr

Arbeiten in einer Welt voller Magie und Glitzer

Von klein auf ist die Knie-Direktionsassistentin Nerina Baldauf von der Zirkuswelt fasziniert.
Von klein auf ist die Knie-Direktionsassistentin Nerina Baldauf von der Zirkuswelt fasziniert. Bild: zVg.
Die Direktionsassistentin des Circus Knie, Nerina Baldauf, erzählt von ihrem nicht alltäglichen Beruf und dem Zauber der Manege.

Sie ist 33 Jahre alt und wohnt, sofern sie nicht mit dem Circus Knie auf Tournee ist, in der Stadt Schaffhausen. Nerina Baldauf hat eine kaufmännische Ausbildung mit berufsbegleitender Matur sowie eine Diplomausbildung im Radio-Journalismus gemacht. Seit Oktober 2023 arbeitet sie beim Circus Knie als Direktionsassistentin.

«Bock»: Kannst du dich noch an deinen ersten Zirkusbesuch erinnern?
Nerina Baldauf: An meinen allerersten Besuch kann ich mich nicht erinnern, da der viiiiiiel zu lange her ist. Ich erinnere mich aber daran, dass die Faszination Zirkus mich schon von klein auf begleitet und ich es geliebt habe, beziehungsweise liebe, in diese Welt voller Magie und Glitzer einzutauchen.

Welche Bilder und Gefühle löst bei dir das Wort Zirkus aus?
Baldauf: Bevor ich ein Teil der Circus-Knie-Familie geworden bin, hat dieses Wort bei mir pure Begeisterung, Faszination und ein intensives Glücksgefühl ausgelöst. Seit ich ein Teil davon bin, sind so viele neue Gefühle dazu gekommen, wie beispielsweise Zusammenhalt, Freundschaft und Respekt – Respekt für die verschiedensten Menschen, für die verschiedensten Fähigkeiten und für die unglaubliche Arbeitsleistung aller Mitarbeitenden vor und hinter dem Vorhang.

Ist mit der Arbeit beim Zirkus ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen?
Baldauf: Auf jeden Fall. Ich wurde als kleines Mädchen von der Faszination Zirkus gepackt und sie hat mich nie mehr losgelassen. Ich habe mich sogar vor über zehn Jahren schon einmal für eine Anstellung im Circus Knie beworben, aber damals hatte ich leider nicht das Glück, ausgewählt worden zu sein. Umso glücklicher bin ich nun, dass es beim zweiten Versuch geklappt hat.

Wie sieht der Arbeitsalltag einer Direktionsassistentin aus?
Baldauf: Mein Alltag ist unglaublich vielfältig. Es kann sein, dass ich am Morgen ins Büro komme, einen Plan für den Tag habe, dann kommt ein Anruf, der den Plan komplett über den Haufen wirft und schon läuft alles anders wie ich es im Kopf hatte. Das ist aber auch genau das Schöne an meiner Position, denn meine Arbeit ist extrem abwechslungsreich. Meine Aufgaben umfassen administrative Tätigkeiten für die Familie Knie, Kunden-Service, Chauffeur-Dienste für Mitarbeitende und Artisten, teilweise Betreuung der Artisten und viele weitere Arbeiten. Meine Hauptaufgabe ist es aber, den Mitgliedern der Familie Knie das Leben so gut es geht zu erleichtern.

Und wie gestaltest du die Freizeit und den Feierabend?
Baldauf: Das ist ganz unterschiedlich, je nach Gastspielort würde ich sagen. Wenn wir beispielsweise in Schaffhausen gastieren, wo ich zuhause bin, dann versuche ich in meiner Freizeit sowie am Feierabend so viele Freunde wie möglich zu treffen und meine Heimat so gut es geht zu geniessen. Wenn wir aber beispielsweise in der Westschweiz in Lausanne gastieren, dann freue ich mich, die freie Zeit mit meinen Büro-Mädels am See zu verbringen, entweder bei einem feinen Znacht oder einer Sport-Einheit. 

Was machst du beim Zirkus beruflich und privat am liebsten?
Baldauf: Da auf Tournee das Berufliche und das Private oftmals miteinander verschmelzen, ist es nicht einfach, ganz klar zu sagen, was ich im jeweiligen Bereich am liebsten mache. Ich würde sagen, ich liebe an meinem Zirkusleben vor allem das Unterwegssein. Ich sehe es als Privileg, fast jede Woche eine andere Aussicht aus dem Fenster zu haben und dank dem Zirkus die schönsten Orte der Schweiz kennenlernen zu dürfen.

Hast du schon einmal aus Spass beim Jonglieren oder bei einem anderen Kunststück mitgemacht?
Baldauf: Nein, das habe ich mich bis jetzt noch nicht getraut und ich glaube, das käme auch nicht so gut. Meine Talente liegen definitiv ausserhalb der Manege.

Ein Leben auf vier Rädern. Ein Traum von vielen. Klingt dieser nur so zauberhaft oder ist er es auch?
Baldauf: Ich kann nur für mich sprechen und für mich ist es definitiv ein Traum. Wie ich bereits erwähnt habe, sehe ich es als Privileg, diese Möglichkeit zu haben und ein Teil der Circus-Knie-Familie sein zu dürfen.

Was gefällt dir aus dem neuen Programm des Circus Knie am besten?
Baldauf: Meiner Meinung nach hat unsere artistische Direktorin Géraldine Knie mit ihrem Kreativ-Team dieses Jahr eine unglaublich starke Show auf die Beine gestellt. Ein Highlight jagt das nächste und ich glaube, dass sich die grossen Investitionen in die Technik schon jetzt bewährt haben. Es ist extrem schwierig, ein einziges Highlight zu benennen, da wirklich jede einzelne Nummer ihren eigenen Zauber hat. Ich persönlich bin ein riesengrosser Fan der Urban Crew aus den Philippinen. Die Jungs bringen so viel Energie mit, die so ansteckend ist, dass man auf dem Sitz schon fast mitwippen muss.

Nerina Baldauf besucht gerne zwischendurch die Tiere des Zirkus. Bild: zVg.
Sandro Zoller, Schaffhausen24