Die letzten Wochen war das Fulachtal sowohl in Bern als auch in Schaffhausen ein grosses Thema. In Bern, weil ich eine Interpellation eingereicht habe, die sich mit der Frage befasst, wie das im November vom abgelehnte Tunnelprojekt in Schaffhausen besser mit den städtebaulichen und städtischen Interessen verbunden werden kann. Ziel ist es, ein qualitativ besseres Projekt zu erreichen – und gleichzeitig die Akzeptanz für Strassenprojekte im städtischen Raum zu erhöhen. Der Bund überprüft derzeit sämtliche Strassen- und Schienenprojekte in der Schweiz, und Bundesrat Rösti hat in Aussicht gestellt, diese Anliegen aufzunehmen.
Gleichzeitig geschieht auch in Schaffhausen selbst Entscheidendes. Im Bereich Güterbahnhof prüft die SBB zusammen mit der Stadt die Errichtung einer neuen Serviceanlage. Rund 60 neue Arbeitsplätze könnten hier entstehen. Für die Stadt ist das Gebiet Teil eines Transformationsraums mit grossem Potenzial. Im Zentrum einer Machbarkeitsstudie steht deshalb die Frage, ob eine Kombination aus Wohnen, Gewerbe und Bahninfrastruktur möglich ist. Und auch von anderer Seite kommen Forderungen. Die FDP will mit einer Standesinitiative erreichen, dass der Bund den Bau einer zweiten Fäsenstaub-Röhre anpackt. Im Fulachtal werden derzeit viele Interessen deponiert.
Schon 2010, damals als Mitglied des Stadtparlaments, habe ich eine Interpellation eingereicht, um zu erfahren, wie sich der Stadtrat die Zukunft im Güterbahnhofs-Areal vorstellt. Damals waren sich die Parteien einig: Man muss sich gemeinsam um dieses Gebiet kümmern, um die Interessen aufeinander abzustimmen. Heute – 15 Jahre später – gilt das mehr denn je.
Jetzt braucht es eine Planung, die nationale Verkehrsprojekte im Bahn- und Strassenbereich mit den städtischen Entwicklungszielen verbindet. Wichtig ist dabei auch eine realistische Einschätzung der Verkehrsentwicklung und der Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung in der Region. Viele Menschen wünschen sich eine nachhaltige Verkehrsplanung, die den öffentlichen Verkehr stärkt. Gleichzeitig gilt es, wirtschaftliche Interessen wie auch eine Verbesserung der Sicherheit zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang ist auch der Wunsch nach einer zweiten Fäsenstaub-Röhre weiterhin präsent.
Die Chancen stehen gut. Der Moment ist ideal. Doch es braucht den Willen aller Beteiligten, die eigenen Interessen abzugleichen. Wir sollten nun alle am gleichen Strick ziehen! Nur so entsteht im Fulachtal ein Projekt, das für alle einen Mehrwert enthält und das in einer Volksabstimmung auch eine Mehrheit erreicht.