Es ist Mittwochnachmittag, 13.58 Uhr, als Simon Stocker in der Fassbeiz zum Gesprächstermin erscheint. Zuerst fragen wir ihn nach seiner eigenen Schulzeit. In seinen jungen Jahren verbrachte der heutige Politiker seine Oberstufenzeit – wie viele Schaffhauser Jugendliche – im Gräfler-Schulhaus in Herblingen. Er sei zwar immer ein Schüler mit guten Noten gewesen, aber auch ein Minimalist, gibt er schmunzelnd zu. Es habe in seiner Schulkarriere viele positive Erlebnisse gegeben, flotte Lehrpersonen und spassige Mitschülerinnen und Mitschüler hätten seine Schulzeit mitgeprägt. Was er sich als jugendlicher Schüler noch gewünscht hätte, wären mehr Hilfestellungen, das Angebot einer Schulinsel und Schulsozialarbeitende als Ansprechpersonen bei persönlichen Schwierigkeiten und Konflikten.
Er erwähnt, dass Bildung auch heute noch in seinem Beruf als Politiker eine grosse Rolle spielt. «Wie es der Zufall will, bin ich im Bundesparlament in der Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur gelandet», erklärt der Politiker. Als Vater wünscht er sich für die schulische Zukunft seines Sohnes, dass er von guten Lehrpersonen unterrichtet und begleitet wird und dass er mit «einem vollen Rucksack positiver Erfahrungen» aus der Schule rauskommt.
Eine politische Bilderbuch-Karriere
Im Dezember 2023 wurde Simon Stocker als Ständerat ins Bundesparlament gewählt. Das ist der bisherige Höhepunkt seiner politischen Karriere. Schon früh kam er persönlich mit Politik in Kontakt, sein Vater war ebenfalls Politiker und somit sein Vorbild. Angefangen hat Simon Stockers politisches Engagement, als er als lokaler Konzertveranstalter merkte, dass die Anlagen und Räumlichkeiten für Interessen von Musikern und Bands ungenügend waren. Daraufhin hat er diesen Missstand beim Stadtparlament reklamiert, worauf die städtischen Politikerinnen und Politiker ihn baten, einen plausiblen Vorschlag zu unterbreiten. Das hat Simon Stocker dann gemacht. Dies war seine erste Handlung als Jungpolitiker. Später engagierte er sich in der Jugendkommission der Stadt Schaffhausen, dann in derjenigen des Kantons, anschliessend im Stadtparlament Schaffhausen, bevor er 2013 in die Stadtregierung gewählt wurde, für die er acht Jahre lang tätig war. Und nun gehört der 43-Jährige zu den Jüngeren im Bundeshaus. «Ich versuche, diesen Umstand als Vorteil zu nutzen», sagt der Schaffhauser. Ab und zu könne er davon profitieren, zum Beispiel, wenn er sich in Jüngere hineinversetzen soll.
Sein Engagement für Jugendliche
«Es gibt so viel, was man noch besser machen kann – als Stadt, Kanton oder Staat. Ich will jungen Menschen sagen: Ihr seid nicht einfach misslichen Gegebenheiten ausgeliefert, sondern könnt was zu Veränderungen und Verbesserungen beitragen.» Zum Beispiel können Jugendliche einem Jugendparlament beitreten, Briefe und Anfragen ans Parlament schicken, sich für den Grossen Stadtrat aufstellen lassen oder Leserbriefe an Zeitungen schreiben. «Ihr helft damit nicht nur euch, sondern auch anderen Bürgern», erklärt Stocker. So will er uns motivieren, die politische Landschaft mitzugestalten. Wir freuen uns darüber, dass Simon Stocker zuversichtlich in die Zukunft schaut und andere mit seiner positiven Energie anstecken und mitreissen will. Dazu wünschen wir ihm viel Erfolg und alles Gute.