Sie beginnen zu spriessen, langsam, aber sicher, die ersten Frühlingsboten. Für mich ein Zeichen, dass der Frühling naht.
Jetzt ist Frühling!
Mit dem neuen Monat hat auch die Jahreszeit gewechselt. Zumindest in der Meteorologie spricht man ab dem 1. März vom Frühling. Es gibt aber auch andere Definitionen des Frühlingsbeginns. Neben dem meteorologischen Frühling gibt es noch den astronomischen oder kalendarischen Frühling, der jeweils mit der Tagundnachtgleiche beginnt, in diesem Jahr also am 20. März. Ausserdem gibt es den phänologischen Frühling. Dieser richtet sich nach den Pflanzen und ist daher nicht an ein festes Datum gebunden. Zur Tagundnachtgleiche beginnt der astronomische Frühling. Das ist genau dann, wenn die Sonne direkt über dem Äquator steht und somit die Tage wieder länger werden als die Nächte – in diesem Jahr am Donnerstag, den 20. März um 10.01 Uhr. Der Frühling endet mit der Sommersonnenwende am 21. Juni.
Wie schön ist es anzuschauen, wenn die Frühlingsboten ihre Hälse aus der Erde schieben. Aber was spriesst im Frühling in unseren Gärten?
Krokus
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben den Krokus. Als Frühblüher sind sie in den Parks und Gärten auf der ganzen Welt anzutreffen. Einige Arten blühen bereits im Herbst und bilden die Früchte im darauffolgenden Frühjahr. Wichtig, die ersten Blüten beim Rasenmähen stehen lassen. Ansonsten sind sie im nächsten Jahr verschwunden.
Narzissen
Mit der näherkommenden Osterzeit blüht auf Wiesen und in Gärten vermehrt die zu den Amaryllisgewächsen gehörende Narzisse. Wegen ihrer Blütezeit zwischen Februar und Mai ist die Narzisse auch als Osterglocke bekannt und erfreut sich dank ihrer Farbenpracht grosser Beliebtheit. Egal, ob Gelb, Weiss oder Orange: Mit fast 24'000 Kulturformen besitzt die Narzisse eine grosse Auswahl an Farb- und Artvariationen.
Tulpen
Die meisten dürften die Tulpe wohl mit ihrem grössten Exporteur und Anbauer in Verbindung bringen: Den Niederlanden. In vergangenen Zeiten galt das Liliengewächs als unbezahlbar. Ganze Existenzen gingen an der weit verbreiteten Tulpenmanie zugrunde. Heute ist sie für Jedermann zu haben und besitzt dank ihrer Artenvielfalt von mehr als 5000 Unterarten eine grosse Beliebtheit auf der ganzen Welt. Die Tulpe gibt es in fast jeder erdenklichen Farbe und lässt sich auch ganz einfach zu Hause pflanzen.
Primeln
Wie die lateinische Übersetzung der Primel «Primula» («die Erste») vermuten lässt, gehört sie zu den ersten blühenden Frühlingsblumen am Anfang des Jahres. Die in den verschiedensten Farben erhältlichen Primelgewächse lassen sich im eigenen Garten aussäen oder erleuchten als Zimmerpflanzen die eigenen vier Wände.
Schneeglöckchen
Wenn die frostigen Temperaturen unsere Wälder und Gärten fest in ihrer Hand haben und kein Ende des Winters in Aussicht ist, gibt es einen Hoffnungsschimmer: Das Schneeglöckchen. Diese Blume mit den zierlichen weissen Blüten, die – wie der Name der Pflanze bereits verrät – an Schnee erinnern, lässt auch bei noch kälteren Temperaturen Frühlingsgefühle aufkommen. Hauptsaison des Schneeglöckchens ist meist von Dezember bis April.
Hyazinthe
Zu den typischen Frühlingsblumen gehört in jedem Fall die Hyazinthe: Mit ihren dichten Trauben aus glockenförmigen Blüten schmückt die Blume im Frühling jeden Garten. Zwischen April und Mai zeigen sich die Hyazinthen in voller Pracht und verströmen dabei einen intensiven, süßlich-schweren Geruch.
Maiglöckchen
Mit ihren zarten, weissen Glockenblumen sind Maiglöckchen (Convallaria majalis) ein zauberhafter Anblick. Maiglöckchen zeigen ihre Blüten ab März bis in den Juni und verbreiten dabei ihren süsslichen Duft. Die Frühjahrsblume wird aber nicht nur von Menschen geschätzt, sondern stellt auch für Bienen und andere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle dar. Da es sich bei dem Maiglöckchen um eine typische Waldpflanze handelt, bevorzugt es auch einen halbschattigen bis schattigen Standort.
Ich habe das Gefühl, dass ich schon beim schreiben dieses Artikels die Düfte der Blumen in meinem Büro riechen kann. Wenn ich die Augen schliesse, sehe ich die Farbenpracht vor mir. Einfach herrlich.
Zum Abschluss noch ein Gedicht von Percy Bysshe Shelley (1792–1832):
Als dann der Frühling im Garten stand,
Das Herz, ein seltsames Sehnen empfand,
Und die Blumen und Kräuter und jeder Baum wachten auf aus dem Wintertraum.
Schneeglöckchen und Veilchen hat über Nacht der warme Regen ans Licht gebracht,
Aus Blüten und dunkler Erde ein Duft
durchzog wie ein sanftes Rufen die Luft.
Nun zum Schluss: Schliessen Sie die Augen. Riechen Sie den Duft der Frühlingsboten, sehen Sie die Farbenpracht? Ich wünsche es Ihnen von Herzen.